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Smartphones und Spielekonsolen begeistern Millionen neuer Spielerinnen und Spieler

Smartphone baut Vorsprung als meistgenutzte Spiele-Plattform aus – Spielekonsolen gewinnen 1,1 Millionen zusätzliche Spielerinnen und Spieler hinzu – Deutscher Games-Markt ist 2020 auf 8,5 Milliarden Euro gestiegen

Games waren 2020 so erfolgreich wie noch nie, das zeigt nicht zuletzt der um 32 Prozent gestiegene Umsatz in Deutschland. Ganz besonders von dem Spiele-Boom konnte das Smartphone als Spiele-Plattform profitieren: Waren Mobiltelefone mit 19,5 Millionen Spielerinnen und Spielern bereits 2019 die am meisten genutzten Geräte zum Gamen, konnten sie im vergangenen Jahr ihren Vorsprung an der Spitze sogar noch ausbauen: Insgesamt griffen 22,6 Millionen Menschen in Deutschland zum Smartphone, um zu spielen, wie der game – Verband der deutschen Games-Branche am 4. August 2021 auf Basis von Daten des Marktforschungsunternehmen GfK bekannt gab. 

Auch Spielekonsolen konnten 2020 mehr Spielerinnen und Spieler begeistern: Insgesamt stieg ihre Zahl innerhalb eines Jahres um 1,1 auf 17 Millionen. Wie beliebt Spielekonsolen 2020 waren, wurde auch beim Blick auf den Handel deutlich: Sowohl Nintendos Switch, die bereits seit 2017 erhältlich ist, als auch die beiden neuen Modelle PlayStation 5 von Sony und Xbox Series X/S von Microsoft, die gegen Ende 2020 erschienen sind, waren vielerorts ausverkauft. 

Doch nicht jede Spiele-Plattform konnte von dem Spiele-Boom gleichermaßen profitieren: So verlor der PC rund 1,1 Millionen Spielerinnen und Spieler in Deutschland. Mit 15,2 Millionen Nutzenden landet er nur noch auf Platz 3. Auch Tablet Computer waren bei den Gamerinnen und Gamern weniger gefragt: Statt 11,2 Millionen griffen 2020 nur noch 9,9 Millionen von ihnen zu den flachen Touchscreen-Computern, um damit zu spielen. 

„Smartphones konnten von dem starken Interesse an Games im vergangenen Jahr besonders profitieren. Der Grund hierfür ist klar: Die Geräte sind in der Regel schon vorhanden und das Angebot an Spiele-Apps ist riesig. Zudem werden die meisten Titel als Free-to-Play-Spiele angeboten, sodass jeder schnell und ohne Kosten losspielen kann“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Auch Spielekonsolen haben 2020 einen richtigen Hype erlebt: Immer wieder konnte die große Nachfrage nach Geräten nicht befriedigt werden. Das galt sowohl für die Nintendo Switch, die bereits seit 2017 auf dem Markt ist, als auch für die neuen Konsolen PlayStation 5 von Sony und Xbox Series X/S von Microsoft.“

Deutscher Games-Markt: Großer Umsatzsprung 2020

Der deutsche Games-Markt konnte im Corona-Jahr 2020 einen deutlichen Umsatzsprung verzeichnen: Insgesamt wurde mit Computer- und Videospielen sowie der dazugehörigen Hardware ein Umsatz von rund 8,5 Milliarden Euro erzielt, wie der game bereits berichtete. Das entspricht einem Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit Spielekonsolen, Gaming-PCs und entsprechender Peripherie wurden über 3,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zu 2019. Noch stärker ist der Teilmarkt für Computer- und Videospiele gewachsen: 5,2 Milliarden Euro konnten mit dem Kauf von Games, In-Game- und In-App-Käufen, Abonnements sowie Gebühren für Online-Dienste umgesetzt werden. Damit konnte dieser Teil des Marktes sogar um 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wachsen.

Informationen zu den Marktdaten

Die genannten Marktaten basieren auf Erhebungen des GfK Consumer Panels. Die GfK verwendet Erhebungsmethoden zur Erfassung der Daten des deutschen Marktes für digitale Spiele, die weltweit und qualitativ einmalig sind. Hierzu gehören unter anderem eine für die gesamte deutsche Bevölkerung repräsentative laufende Befragung von 25.000 Konsumenten zu ihren Einkaufs- und Nutzungsgewohnheiten bei digitalen Spielen sowie ein Handelspanel. Die Datenerhebungsmethoden erlauben einen einmaligen Einblick in den deutschen Markt für Computer- und Videospiele.

Game: Mittel für Games-Förderung von Regierung bewilligt

Game (Verband der deutschen Games-Branche)

Bundeshaushalt 2020 enthält Mittel für die Games-Förderung

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat entschieden: Auch 2020 wird es Mittel in Höhe von 50 Mio. Euro für die Förderung von Spiele-Entwicklungen in Deutschland geben. Damit steht nach mehrmonatiger Ungewissheit fest, dass die erst im vergangenen Jahr eingeführte Games-Förderung auf Bundesebene bestehen bleibt. Mit der Entscheidung in der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses auf Vorlage der Regierung wurde die vom Game – Verband der deutschen Games-Branche geforderte Planungssicherheit ermöglicht. Denn erstmals wird der Etat der Games-Förderung damit auch für die kommenden Jahre bis 2023 im Bundeshaushalt abgesichert.

„Die Absicherung der Games-Förderung ist ein starkes Signal für den Games-Standort Deutschland. Besonders mit der Festschreibung für die kommenden Jahre ermöglicht der Haushaltsausschuss des Bundestages die dringend notwendige Planungssicherheit“, sagt Felix Falk, Geschäftsführer des Game. „Die Entscheidung und der breite Konsens zeigen den Willen über Parteigrenzen hinweg, dass Deutschland beim Zukunftsmedium Games international eine wichtigere Rolle spielen soll. Jetzt braucht es die schnelle EU-Notifizierung der Förderrichtlinie, damit die vielen neuen Projekte in Deutschland realisiert werden können. Als Games-Branche stehen wir in den Startlöchern.“

Die Games-Förderung soll die großen Wettbewerbsnachteile Deutschlands bei der Spiele-Entwicklung verringern. Denn andere Länder wie Frankreich, Großbritannien oder Kanada fördern seit vielen Jahren die Games-Branche vor Ort. Spiele-Entwicklungen sind daher in Deutschland um bis zu 30 Prozent teurer. Als Folge fällt der Anteil deutscher Spiele-Produktionen auf dem Heimatmarkt seit Jahren, obwohl der Games-Markt stark wächst.

Zuletzt blieben von 100 Euro, die in Deutschland für Computer- und Videospiele ausgegeben wurden, lediglich noch 4,30 Euro bei deutschen Entwicklern. Auch die Anzahl der Beschäftigten ist trotz des starken Marktwachstums weltweit und in Deutschland gesunken: Aktuell gibt es 11.014 Beschäftigte bei Entwicklern und Publishern, das sind 5,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dabei könnte sich die Games-Förderung für den Finanzminister sogar lohnen: So zeigt das Beispiel Frankreich, welche positiven Effekte eine Förderung auslöst. Eine Gesamtförderung von 50 Mio. Euro pro Jahr würde demnach in Deutschland zu zusätzlichen Steuer- und Sozialabgaben von rund 90 Mio. Euro führen. Hinzu kommen zusätzliche Investitionen seitens der Wirtschaft von rund 400 Mio. Euro.