Spielwarenindustrie

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Europäische Spielwarenindustrie (TIE) – Die Macht des Spielens

Der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der europäischen Spielwarenindustrie (TIE),  Sanjay Luthra, meldete sich zum Thema ‚Die Macht des Spielens‘ zu Wort: „Trotz der Unsicherheiten, mit denen wir zurzeit überall auf der Welt umzugehen haben, bin ich davon überzeugt, dass dem Spielen auch weiterhin eine wichtige Rolle im Leben von Kindern zukommt. Das Spielen ist während dieser globalen Pandemie ein wesentlicher Bestandteil des Alltags von Kindern – und oft auch von Erwachsenen.

Sanjay Luthra, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der europäischen Spielwarenindustrie (TIE)

Spielen bietet unzählige Vorteile und Möglichkeiten zum Lernen, zur Unterhaltung, zur Ablenkung und zum Abbau von Stress, wenn man für längere Zeit zu Hause bleiben muss. Wenn die Pandemie vorbei ist, wird es für viele eine Quelle glücklicher Erinnerungen und des Trostes sein, weil man diese gemeinsam mit der Familie verbringen konnten. Kindern zu helfen, möglichst viel aus dem Spiel mitzunehmen, steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten der Spielwarenbranche. Deswegen bin ich stolz darauf, Teil einer Branche zu sein, die in dieser Krise aktiv geworden ist und nicht nur dringend benötigte Ressourcen für die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen zur Verfügung gestellt, sondern auch branchenweit Anstrengungen unternommen hat, um Kindern und Familien während der Zeit der Kontaktsperre das Spielen zu ermöglichen. Es ist ermutigend zu sehen, wie viele Unternehmen – große wie kleine – sich trotz der schwierigen Bedingungen und der Zukunftsängste, die sie mit sich bringen, die Frage stellen, was sie noch tun können. Wie viele Spielwarenunternehmen setzt auch Mattel seine Ressourcen und sein technisches Fachwissen ein, um einen Beitrag zur Herstellung von Schutzausrüstung wie Gesichtsmasken zu leisten. Nationale Spielwaren-Branchenverbände und Spielwarenunternehmen haben mit viel Eifer eine ganze Reihe von kostenlosen und sicheren Tools und Ideen für Online-Spiele für Kinder und ihre Familien entwickelt. Andere Branchenmitglieder haben Finanzierungsprogramme ins Leben gerufen, um den verletzlichsten Kindern in diesen schwierigen Zeiten zu helfen. Wir alle spielen eine wichtige Rolle. Als Vorstandsvorsitzender von Toy Industries of Europe möchte ich unseren nationalen Spielwaren-Branchenverbänden für ihre Arbeit vor Ort danken, mit der sie sicherstellen, dass Unternehmen trotz der EU-weit geschlossenen Geschäfte weiterhin Spielwaren verkaufen können. TIE selbst arbeitet daran, alle Kommunikationskanäle offenzuhalten, damit die Mitglieder sich über wichtige lokale Erkenntnisse und Reaktionen austauschen können. Es ist offensichtlich, dass wir auch nach dem Ende dieser allgemeinen Gesundheitskrise noch Jahre lang ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Kultur und unseren geschäftlichen Umgang miteinander beobachten werden. Hoffen wir, dass als eine der positiven Auswirkungen dieser ganzen Situation eine Wertschätzung für die Bedeutung entsteht, die die Magie und die Macht des Spielens auf das Leben von Kindern haben können.“

Spielend zum Rekord – Deutsche Spielwarenbranche legt weiter zu

Spielwaren-Branche rechnet mit einem Plus von 4 Prozent – Auch der Weihnachtsmann ist in Spiellaune – Unternehmen blicken optimistisch in die Zukunft

Deutschland hat das Spielen nicht verlernt. Im Gegenteil: Unmittelbar vor dem Weihnachtsgeschäft, das alljährlich für die höchsten Umsätze in der Branche sorgt, blickt die Spielwaren-Branche sehr optimistisch in die Zukunft. Nach der erstmals vorgenommenen repräsentativen Erhebung des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie (DVSI) zum DVSI-Index schätzen 56 Prozent der befragten Unternehmen ihre aktuelle Situation als „gut oder sehr gut“ ein. Lediglich ein Fünftel findet die Lage nur ausreichend oder gar ungenügend. Kleinere (bis 500 000 Euro Umsatz) und mittlere Unternehmen (bis 10 Mio. Euro) sind in der Einschätzung etwas zurückhaltender als Großunternehmen (mehr als 10 Mio. Euro).

Vergleichsweise gut eingeschätzt wird die aktuelle Situation von Unternehmen aus den Bereichen „Technische, edukative und Aktions-Spielwaren“, „Puppen/ Plüsch“, „Spiele, Bücher, Lernen, Experimente und Multimedia“ sowie „Baby-und Kleinkinderartikel“. Eher zurückhaltend sind dagegen die Erwartungen von Unternehmen mit den Produktgruppen „Modellbau/Hobby“, „Modelleisenbahn und Zubehör“, „Holzspielwaren/Kunsthandwerk“ sowie „Schul- und Schreibwaren, kreatives Gestalten“. 43 Prozent der Unternehmen verbesserten ihren Umsatz, ein Viertel der befragten Firmen räumte Verschlechterungen ein. Über eine besonders positive Tendenz berichteten Großunternehmen.

Als Umsatztreiber im aktuellen Geschäftsjahr nannte die Branche vor allem die Erschließung neuer Märkte (35 Prozent), Produktinnovationen (29 Prozent) sowie die positive Entwicklung bei etablierten Produkten (16 Prozent). Erfreulich positiv zeigte sich auch der Arbeitsmarkt in der Spielwarenbranche: Fast ein Drittel der befragten Unternehmen schaffte neue Arbeitsplätze. Ein Viertel will den Stellenzuwachs auch 2016 fortsetzen. Eine der größten Herausforderungen der Spielwarenbranche sind die steigenden Ausgaben. „Die Kosten belasten vor allem unsere kleineren und mittelgroßen Mitgliedsunternehmen“, erklärt Ulrich Brobeil. Als Kostentreiber erweisen sich Personalausgaben (vor allem durch die Einführung des Mindestlohns), der Wertverlust des Euro und die damit verbundenen schlechteren Wechselkurse sowie höhere Aufwendungen für Material, Rohstoffe und Energie. Der DVSI Lageindex berücksichtigt all diese Einflüsse für das laufende Jahr und liegt mit -0,03 im neutralen Bereich, d.h. der Anteil kritischer Stimmen liegt per Saldo nur um 3 Prozentpunkte höher als der Anteil positiver Einschätzungen.

DVSI – Entwicklung Spielwarenumsatz Deutschland 2015

Der regenarme Sommer spielte der Spielwarenbranche 2015 in die Karten; so wurden vor allem Outdoor-Artikel glänzend verkauft. Auch die Griechenland-Krise und die Flüchtlingsströme taten der Kauflaune der Konsumenten keinen Abbruch. „Natürlich erlebten unsere Mitglieder auch 2015 wieder das übliche Auf und Ab, aber im Großen und Ganzen verlief die Entwicklung nach oben doch sehr positiv“, berichtet Ulrich Brobeil. Deshalb dürften die 230 Mitgliedsunternehmen des DVSI, die nach eigenen Schätzungen rund 80 Prozent des Umsatzes der deutschen Spielwarenindustrie erreichen, auch in diesem Jahr wieder zulegen. Der DVSI rechnet mit 4 Prozent Umsatzzuwachs auf knapp 3 Mrd. Euro.

DVSI Mitgliedsunternehmen erwarten 2016 eine positive Entwicklung bei besserer Umsatzrentabilität

Die optimistische Tendenz wird gestützt von der Einschätzung der befragten Unternehmen, von denen 54 Prozent auch für 2016 eine positive Entwicklung erwarten. Dies zieht sich durch fast alle Produktgruppen. Laut Umsatzsteuerstatistik 2013 gibt es in der deutschen Spielwarenindustrie 673 Unternehmen; davon sind 84,1 Prozent der Firmen mit einem Umsatz von unter einer Million Euro eher klein.

Während erwartet wird, dass sich in 2016 die Umsatzentwicklung weiter deutlich bessert, gehen die befragten Unternehmen per Saldo von einer eher neutralen Entwicklung bei den Kosten aus. Bei weiter leicht steigenden Mitarbeiterzahlen wird daher insgesamt mit einer besseren Umsatzrentabilität gerechnet. Der aus diesen Faktoren berechnete DVSI-Entwicklungsindex liegt für das kommende Jahr mit 0,16 klar im positiven Bereich, d.h. der Anteil der Optimisten unter den Befragten ist um 16 Prozentpunkte höher als der der Pessimisten. Damit stehen die Ampeln der Branche für 2016 auf grün. Als Umsatztreiber im kommenden Geschäftsjahr sehen die Firmen vor allem die Erschließung neuer Märkte sowie Produktinnovationen.

Wie wird das Weihnachtsgeschäft 2015?

Einen vielversprechenden Auftakt für 2016 könnte das bevorstehende Weihnachtsgeschäft geben. Die Aussichten für das diesjährige Weihnachtsgeschäft schätzen die Unternehmen der Industrie überwiegend positiv ein. Gegenüber dem Vorjahr erwarten nur 16% der befragten DVSI

Mitgliedsunternehmen eine Verschlechterung, aber satte 34% eine Verbesserung. Besonders optimistisch sind die Großunternehmen gefolgt von den mittelgroßen Firmen. Dagegen sind die kleineren Unternehmen bis 500 Tausend EUR für das Jahresendgeschäft eher skeptisch.

Der positive Ausblick für das Weihnachtsgeschäft betrifft fast alle Produktgruppen. Besonders zuversichtlich ist man in den Bereichen „Technisches, edukatives und Aktionsspielzeug“, „Baby- und Kleinkindartikel“ sowie bei den Klassikern „Puppen/ Plüsch“ und „Holzspielwaren/Kunsthandwerk“.

Die stabile Lage am Arbeitsmarkt, gestiegene Einkommen und die niedrigen Zinsen haben die Kauflaune der Deutschen beflügelt. Hoch im Kurs steht nach wie vor der zeitlose Charme von greifbarem Spielzeug. Nach Angaben des Handels wollen die Deutschen für Geschenke unterm Christbaum in diesem Jahr knapp 3 Prozent mehr als im Vorjahr ausgeben. Bei den „Spielzeugrennern“ im Weihnachtsgeschäft gibt es allerdings keine klaren Favoriten. Erste Fingerzeige, welche Produkte aus der unerhörten Vielfalt der Spielwaren besonders erfolgreich sein werden, liefern die traditionellen Wahlen zum TOP 10 Spielzeug und zum Goldenen Schaukelpferd. „Gefragt sind einerseits die Klassiker wie Puppen, Plüsch, Spiele, Fahrzeuge und Puzzles, oft in neuem Gewand“, erklärt DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil. Andere Unternehmen setzen dagegen auf Neuheiten, gerade bei Produkten mit Technik und Elektronik. „Eine wichtige Rolle spielen auch aktuelle Lizenzartikel, wie z.B. Star Wars und Minecraft.“ In jedem Fall haben sich Spielwaren unter den Top 5 der Weihnachtsgeschenke etabliert. Spielwaren werden auch weniger häufig umgetauscht als andere Präsente.

Der DVSI wird 25!

Nächstes Jahr feiert der DVSI seinen 25. Geburtstag und blickt zuversichtlich in die Zukunft. Im April 1991 wurde der DVSI als Nachfolger des Verbandes der Deutschen Spielwaren-Industrie, des Verbandes der Nord- und Westdeutschen Spielwarenindustrie und des Industrieverbandes Spiel und Hobby Baden-Württemberg gegründet. Nach vielen Jahren in Stuttgart ist der Sitz des DVSI seit Januar 2015 in Nürnberg.

Der DVSI mit Sitz in Nürnberg vertritt die Interessen von rund 230 Unternehmen der Spielwaren-Industrie in Deutschland. Der Jahresumsatz der Branche liegt bei mehr als 2,7 Milliarden Euro, die Zahl der Beschäftigten bei 11 000. Geschäftsführer ist der Jurist Ulrich Brobeil.