Baggern für Halle 3A

Anpacken heißt es ab jetzt für die Arbeiter, Handwerker und Ingenieure auf der größten Baustelle in Nürnberg-Langwasser: Die neue Halle 3A wird gebaut. Das Gesellschafter-Doppel Maly/Söder und das Geschäftsführer-Doppel Fleck/Ottmann haben – gemeinsam mit dem Spielwarenmesse-Vorstandsvorsitzenden Ernst Kick sowie dem Repräsentanten des Architekturbüros Zaha Hadid – die Bauarbeiten offiziell gestartet. Das Baufeld befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Halle 4A an der Großen Straße des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes. Spektakulär ist die Architektur des rund 9.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudes, ambitioniert der Übergabe-Termin: Im Februar 2014 muss alles fertig sein.

Spaten hatten die Akteure keine in der Hand, geschaufelt wurde mit Baggern, genauer: mit Spielzeugbaggern. Durchaus sinnig angesichts der Tatsache, dass die Spielwarenmesse die erste Nutzerin der Halle sein wird und zudem mit einem Darlehen zur Realisierung der Halle beiträgt.
3.290 Tonnen Stahl, 2.750 m² Glas, 18 Monate Bauzeit
Baukräne bestimmen schon wieder einmal die Skyline der NürnbergMesse. Vier Stück recken sich zwischen den Hallen 3 und 4A in den Himmel. Dass sich die Szenerie schon bald wieder ändern wird, dafür sorgt schon die knappe Bauzeit von 18 Monaten, in der es gilt, eine Halle zu errichten auf einer Fläche, die deutlich größer ist als ein Fifa-Weltmeisterschafts-Fußballfeld. Bis dahin sind 3.290 Tonnen Stahl (etwa die Hälfte des Gewichts des Eifelturms!) und 2.750 Quadratmeter Glas (entsprechend 346.000 Glaswasserflaschen) zu verbauen – unter anderem.Bevor Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ulrich Maly auch als Oberbürgermeister die Schaufel seines Baggers in den Bau-Sand versenkt, fand er die passenden Worte für den weiteren Ausbau der Nürnberger Messe-Infrastruktur: „Der Erfolg des Messe- und Kongressplatzes Nürnberg strahlt hinaus in die ganze Region. Die Veranstaltungen sorgen in Stadt und Region für direkt und indirekt rund 20.000 Arbeitsplätze und einen jährlichen Umsatz von über einer Milliarde Euro und stärken damit nachhaltig die Wirtschaftskraft.“

Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Markus Söder, Finanzminister, stellte zum Bau der Halle 3A fest: „Mit über 170.000 Quadratmetern ist das Messegelände nach dem Ausbau fast so groß wie die Messegelände Stuttgart und Hamburg zusammen!“ Mit dieser Investition werde der Messe- und Kongressplatz Nürnberg im internationalen Wettbewerb weiter an Gewicht gewinnen. „Der Freistaat Bayern gleicht einer Ellipse mit zwei starken Kraftzentren und zwei global agierenden Messegesellschaften“, so Söder. „Als Gesellschafter der NürnbergMesse steht die Bayerische Staatsregierung voll hinter dem Ausbau des Messegeländes mit dieser Halle. Das kommt der ganzen Metropolregion Nürnberg zugute!“

Messe-Chef Dr. Roland Fleck kündigt in seiner Rede beim offiziellen Baubeginn an, dass entgegen der ursprünglichen Beschlusslage eine Million Euro zusätzlich investiert wird: „Im Zuge des unter zeitlichem Hochdruck erfolgenden Planungsprozesses haben wir eine technische Chance erkannt und ergriffen, die Hallenfläche sehr kostengünstig um 900 auf rund 9.000 Quadratmeter auszuweiten. Mit Zustimmung des Aufsichtsrates wird die NürnbergMesse deshalb statt 36 Millionen Euro nunmehr 37 Millionen Euro in den Neubau investieren!“

Wer auf dem Baufeld steht, an der Süd-Ost-Ecke des Messe- und Kongressgeländes, empfindet den Bau der Halle als überaus folgerichtig: „Die Halle 3A fungiert einerseits als Scharnier zwischen der Ostspange und einer künftigen Südschiene. Andererseits wird sie die künftige Visitenkarte der NürnbergMesse für all diejenigen sein, die dort zu den Veranstaltungen im Event-Dreieck ‚Messe-Arena-Stadion‘ anreisen. Drei Hallen sind dann entlang der Großen Straße nutzbar – und ein Convention Center: Alle Gebäude sind Solitäre an sich und doch ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile“, sagt Dr. Roland Fleck, Geschäftsführer der NürnbergMesse.

Dabei setzt die neue Halle selbst architektonisch neue Akzente. Dass der Entwurf von Zaha Hadid Architects ein Hingucker wird, ein gestalterischer Meilenstein, wurde bereits auf der Visualisierung deutlich, welche während des Spatenstichs auf dem Baufeld aufgebaut war und in seiner dreidimensionalen Darstellung einen Eindruck des Gebäudes verschaffte.

Von Anfang an war die Spielwarenmesse die beschleunigende Kraft beim Ausbau des Messestandortes Nürnberg. Und so ist es auch dieses Mal die Weltleitmesse, deren Wachstum zum schnelleren Bau einer weiteren Halle auf dem Nürnberger Messegelände motiviert: „Die Spielwarenmesse war und ist Katalysator des Kapazitätswachstums am Messeplatz Nürnberg“, sagt NürnbergMesse-Chef Dr. Roland Fleck: „Oder sagen wir angesichts unserer Nachbarschaft zum Norisring, sie ist der ‚Turbolader‘ am Nürnberger Messemotor. Die hervorragende und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Spielwarenmesse eG zeigt sich jedenfalls aktuell im Bau dieser Halle, aber auch mit der kürzlich erfolgten Verlängerungdes Rahmenvertrages zwischen Spielwarenmesse eG und NürnbergMesse GmbH bis einschließlich 2021.“

„Spielwarenmesse gehört zu Nürnberg“

Eine Aussage, der sich Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG, anschließt: „Wir freuen uns, beim Spatenstich für die Zukunft des Messegeländes und die Messestadt dabei zu sein. Denn mit unserem vertraglichen und finanziellen Engagement beim Bau der Halle 3A unterstreichen wir die Zugehörigkeit der Spielwarenmesse zur Stadt Nürnberg.“

Weil sich NürnbergMesse und Spielwarenmesse eG einig sind, dass die neue Halle notwendig geworden ist, profitieren auch andere Veranstalter und Messen davon. Eine neue Halle für weiteres Messewachstum, etwa des Fachmessenverbundes HOLZ-HANDWERK und fensterbau/frontale sowie perspektivisch auch der SPS IPC Drives, aber auch für zusätzliche Veranstaltungen, für die sonst womöglich weder Platz noch Termin hätte gefunden werden können. „Wir befinden uns heute in der glücklichen Situation, dass wir alle Hände voll zu tun haben, um unsere Veranstaltungen im Messejahr unterzubringen – und neue Veranstalteranfragen trotzdem positiv zu bescheiden“, sagt Geschäftsführer Peter Ottmann. Die neue Halle also ein Ausdruck des großen Wachstums des Nürnberger Messeplatzes? „Ja, nicht nur die Spielwarenmesse benötigt den Platz“, so Ottmann weiter, „auch für andere Veranstaltungen ist die neue Halle ein Segen. Nicht weil jede Messe jetzt schon so groß ist, sondern weil wir so die Auslastung des Geländes durch Mehrfachbelegung grundsätzlich erhöhen können.“

Bauherr der Halle ist die NürnbergMesse, die Spielwarenmesse eG gab ein Darlehen dazu. Dass die Halle größer wird, als ursprünglich geplant, freut besonders Spielwarenmesse-Vorstandsvorsitzenden Ernst Kick. Sie gewann nämlich zehn Meter in der Länge, erstreckt sich dann auf 105 Metern (bei einer Breite von 85 Metern). Dass diese zusätzlichen 900 Quadratmeter nur eine Million Euro mehr kosten, freut NürnbergMesse-Geschäftsführer Dr. Fleck: „Das nenne ich ‚mal einen günstigen Quadratmeterpreis. Diese Halle 3A ist eine echte Investition in die Zukunft!“

BU: (v.l.n.r.)
Statt Spatenstich für den Bau der Halle 3A der NürnbergMesse baggerten gemeinsam: Geschäftsführer der NürnbergMesse, Peter Ottmann, Jan Hübener von Zaha Hadid Architects, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der NürnbergMesse, Staatsminister Dr. Markus Söder, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der NürnbergMesse, Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, Geschäftsführer der NürnbergMesse, Dr. Roland Fleck, sowie Spielwarenmesse-Vorstand Ernst Kick.