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Deutsche Spielwarenindustrie auf der Überholspur

Die deutsche Spielwarenindustrie bleibt auf der Überholspur und blickt optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft. Die 221 im Deutschen Verband der Spielwarenindustrie organisierten Unternehmen, davon200 produzierende Firmen, rechnen für das laufende Geschäftsjahr mit einer durchschnittlichen Umsatzsteigerung von 5,6 %. Damit liegen die Erwartungen über den aktuellen Prognosen für den deutschen Gesamtmarkt für Spielwaren. Das Gros der Hersteller der deutschen Spielwarenindustrie zeigt sich überzeugt, dass ökologische Nachhaltigkeit für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von „hoher bis sehr hoher Bedeutung“ sein wird. Als eine der größten Herausforderungen haben die Unternehmen dabei die Minimierung von Verpackungen im Fokus. Das sind die zentralen Ergebnisse des fünften DVSI-Indexes, der diesmal den Schwerpunkt auf „Ökologische Nachhaltigkeit in der Spielwarenindustrie“ legte.
Die deutschen Spielwarenhersteller zeigen sich von der konjunkturellen Delle der deutschen Wirtschaft unbeeindruckt. Das Geschäft läuft auch im zweiten Jahr in Folge für die Mehrzahl der deutschen Produzenten rund. Sie erwarten für 2019 ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 5,6 Prozent bei einer erfreulichen Steigerung der Rentabilität. Profiteure der ungebrochenen Lust auf Spielzeug sind vor allem mittelgroße Unternehmen bis zu einem Umsatz von 10 Mio. € sowie Großunternehmen. Damit setzt sich ein seit Jahren abzeichnender Trend zur Umsatzkonzentration auf Herstellerseite fort.
„Die Entwicklung der produzierenden Unternehmen zeigt“, so DVSI Geschäftsführer Ulrich Brobeil, „dass sich unsere Mitglieder in einem harten Marktumfeld gut positioniert haben und durch Produktinnovationen, die Erschließung neuer Märkte und systematische Produktpflege auch 2019 Marktanteile gewinnen konnten.“
Die positive Entwicklung der Branche weckt in jüngerer Zeit auch das Interesse von Finanzinvestoren an Spielwarenherstellern. „Das Münchener Unternehmen Quantum Capital Partners (QCP) liefert ein Beispiel dafür“, sagt Ulrich Brobeil, „dass verstärkt auch Spielwarenhersteller für nach attraktiven Anlagemöglichkeiten suchende Investoren interessant geworden sind. Gründe dafür sind sicherlich, dass die Branche eine seit Jahren sehr stabile Performance aufweist, ein überschaubares Risiko bietet und die Investoren ein großes Potenzial in der Branche sehen. Das ist ein relativ neues Phänomen, zeigt aber, dass man großes Vertrauen in die Entwicklung der Branche und seiner Marken setzt.“
Nicht zuletzt sorgen erneut die privaten Haushalte für die Sonderkonjunktur der Spielwarenbranche. Weiterhin moderat steigende Einkommen und eine Erwerbstätigenzahl auf Rekordniveau lassen auch 2019 das Geld der Verbraucher für Spielzeug locker sitzen. „Auch wenn der Ausspruch ‚Am Kind wird zuletzt gespart’ trivial klingen mag, erklärt diese
Formel doch die erneut gute Branchenkonjunktur und die steigenden Umsätze“, zeigt sich Ulrich Brobeil überzeugt. Wachstumstreiber sind dabei klassische Spielwaren wie Gesellschafts-, Familien- und Kinderspiele, die seit fünf Jahren einen regelrechten Höhenflug erleben und zum weltweiten Exportschlager avancierten (German Games), sowie Holzspielzeug, Puppen & Plüschartikel, Modellbau und Fahrzeuge. Ebenfalls überdurchschnittlich gut entwickelt hat sich die Produktgruppe
„Modelleisenbahn & Zubehör“. Unter dem Motto „Wir Modellbahner“ und einem sechsstelligen Kampagnenetat werben die Hersteller von rollendem Material und Zubehör seit Oktober 2019 für die Modelleisenbahn als generationsübergreifendes Hobby.
Auch in 2020 überwiegt der Optimismus der DVSI-Mitglieder und das über alle Produktgruppen hinweg. 50 % erwarten auch für 2020 steigende Umsätze.
Trotz einer insgesamt guten Branchenentwicklung und der positiven Rentabilitätsentwicklung bei vielen Herstellern stehen die deutschen Spielwarenfirmen an mehreren Fronten vor großen Herausforderungen. Kopfzerbrechen bereiten ihnen dabei in erster Linie die Personalkosten sowie steigende Preise für Material, Rohstoffe, Energie und steigende Ausgaben für Transport und Logistik.

Ökologische Nachhaltigkeit auf der Agenda
Auch das Thema ökologische Nachhaltigkeit steht für das Gros der Hersteller auf der Agenda, angeheizt auch durch die Kunststoffdiskussionen. 52 % der befragten Unternehmen gaben an, dass Nachhaltigkeit für die künftige Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens eine „hohe oder gar sehr hohe Bedeutung“ hat. Das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit ist quer über alle Warengruppen verankert. 62% der Befragten messen jedenfalls dem Thema eine „hohe bis sehr hohe“ praktische Bedeutung im Alltag zu. Dabei konzentrieren sich die DVSI-Mitglieder in ihrem Alltag vor allem auf die Reduktion von Verpackungen, die Vermeidung von kritischen Stoffen sowie die Reduzierung von Material- und Energieaufwand bei der Herstellung von Spielzeug. „Zwar hat nur ein Teil unserer Mitgliedsunternehmen bereits ein umfassendes Umwelt Management System integriert“, sagt Ulrich Brobeil, „doch zeigt die Vielfalt der Aktivitäten in diesem Bereich, dass Sustainability im Alltag der Spielwarenbranche angekommen ist.“ Bei der Transformation zum nachhaltigen Wirtschaften ist auch der DVSI mit Rat und Tat gefordert – auch das ist ein zentrales Ergebnis des DVSI-Indexes. Der DVSI stellt sich dieser Aufgabe. Ein erstes Zeichen setzte der Interessenverband mit der erstmals in diesem Jahr unterstützten bio!TOYS-Konferenz. „Das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit ist in unserer Branche auf breiter Front vorhanden“, sagt Ulrich Brobeil, „viele Hersteller sind sogar Vorreiter, wenn ich nur an das Segment Baby- und Kleinkindartikel denke. Der DVSI wird diesen Wandel aktiv begleiten und vorantreiben. Wir haben verstanden!“

China Labour Watch (CLW) titelt im Toys Report 2019 „Eiskönigin im Sweatshop“

Der DVSI hatte in seinem Rundschreiben 50/2019 auf den pünktlich zum Kinostart des Disney-Films „Die Eiskönigin II“ erschienenen Toys Report 2019 der Arbeitsrechtsorganisation China Labour Watch (CLW) und dem deutschen Sprachrohr Christliche Initiative Romero (CIR) hingewiesen. Auch 2019 werden wieder „menschenunwürdige Bedingungen in der Spielwarenindustrie Chinas“ enthüllt. Romero verweist aber auch auf das Engagement langfristig Verbesserungen zu erreichen, zusammen mit Vorreiterunternehmen der deutschen Spielwarenindustrie, dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) sowie zivilgesellschaftlichen Akteuren/innen.

Verdeckte Ermittler*innen der Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch hatten im Auftrag der Christlichen Initiative Romero (CIR) als Fließband-Arbeiter*innen in chinesischen Spielzeugfabriken gravierende Arbeitsrechtsverletzungen festgestellt. Zu den Auftraggebern der fünf in gefährlichen Einsätzen untersuchten Fabriken gehören u. a. internationale Spielwarenkonzerne.

Fabrikfotos, deutscher und englischer Toys Report unter: www.ci-romero.de/presse-toys-report-2019

Licensing Market 2019 in München mit gesteigerten Besucherzahlen

Licensing International, vorm. LIMA, hatte am 05. November 2019 zum Licensing Market nach München in den Bayerischen Hof eingeladen – der Lizenzmesse von Rang im deutschsprachigen Raum. Zahlreiche ausstellende Unternehmen konnten sich über gestiegene Besucherzahlen und lebhaften Geschäftsbetrieb freuen. 2019 ganz neu in Deutschland eingeführt: Die Licensing University (Licensing U) bei der alle Inhaber(-innen) eines Tagestickets den spannenden Vorträgen von Experten lauschen konnten und der Launch des Young Professionals Networks (YPN), eines Netzwerks von Newbies oder Neueinsteigern in der Branche.

Gegen 18:30 Uhr öffneten sich die Türen zum Festsaal des Bayerischen Hofs. Die große Gala zu den Licensing International Awards Germany 2019 konnte beginnen. Special Guest in diesem Jahr Detlef Soost und Gattin Kate Hall. Auf Einladung von Brand Licensing by Burda heizte er dem Saal so richtig ein, mit Auszügen aus seinem Bühnenprogramm “Scheiß drauf, mach´s einfach”.
Die Mitglieder des deutschen Chapters von Licensing International hatten nominiert und gewählt und warteten nun gespannt (und manche auch sehr hungrig) auf die Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger. Die beiden Gastgeber, Peter Hollo und Sandra Trienens, führten gekonnt und entspannt durch die Show. Begleitet von einem sensationellen Publikum und von Herzen kommendem Applaus nahmen die jeweiligen Preisträgerinnen und Preisträger ihre Awards entgegen.
Mit einem festlichen Dinner und dem schon Kult gewordenen Networking in der Bar im Festsaal klang der Abend dann aus und hinterließ viele glückliche Gesichter.
Der Dank von Licensing International geht noch einmal an alle Gäste, Fachbesucherinnen und -besucher, Mediapartner, Sponsoren, präsentierende Unternhmen, Preisträgerinnen und Preisträger, Serviceparter und an alle, die diesen Event unterstützt haben.

Die Gewinner der Licensing International Germany Awards 2019

Lizenzgeber/Lizenzagentur des Jahres 2019:
Bavaria Media

Lizenznehmer des Jahres 2019:
Edel Kids
Ferrero

Lizenzthema des Jahres 2019:
Paw Patrol

Lizenzprodukt des Jahres 2019:
BvB Taktiktafel von Ritter Sport

Promotion des Jahres 2019:
Rettet die Bienen mit Biene Maja, Studio 100, REWE

Handelspartner des Jahres 2019:
Müller

Sports Brand des Jahres 2019:
BVB

Digital Brand des Jahres 2019:
Fortnite

Corporate/Lifestyle/Vip Brand des Jahres 2019:
National Geographic

Newcomer des Jahres 2019:
Baby Shark
ESL Electronic Sports League

Licensing Industry Award 2019:
Super RTL

Lifetime-Achievement-Award 2019:
Katarina Dietrich

 

Die Gewinner der Licensing Awards 2019


Licensing International (vormals LIMA) ist der weltweit führende Verband der internationalen Lizenzbranche. 1985 als LIMA gegründet, hat es sich Licensing International zum Ziel gesetzt das Wachstum und die Bedeutung des Licensing weltweit zu fördern und zu unterstützen, und das Bewusstsein für die Vorteile und Chancen des Licensing in der Geschäfstwelt zu schärfen. Mehr als 1000 Unternehmen in 35 Ländern haben sich Licensing International angeschlossen und erhalten dadurch den Zugang zu einer ganzen Reihe von exklusiven Vorteilen. Dazu gehören eine interaktive globale Datenbank für die Lizenzbranche, umfassende Bildungsprogramme, gut besuchte Präsentations- und Kontaktforen, internationale Networking-Veranstaltungen und vieles mehr. In Deutschland veranstaltet Licensing International u.a. den Tag der Lizenzen, den Licensing Market und die LI Awards Germany – die renommierteste Award Show der deutschen Licensing Industrie. Weiterhin ist Licensing International der exklusive Sponsor der Licensing Expo in Las Vegas, und weiterer Messen in London, Hong Kong und Shanghai.

Neue Rekordzahlen für SPIEL ’19 in Essen

 

Die weltgrößte Messe für Gesellschaftsspiele SPIEL ’19 ist am Sonntag mit einer Rekordbeteiligung von 209.000 Spielefans, Einkäufern und Lizenznehmern aus aller Welt (Vorjahr 190.000) zu Ende gegangen. Mit rund 1.200 Ausstellern (Vorjahr 1.150) und mehr als 1.500 Neuheiten (Vorjahr 1.400) hatte die Messe schon zu Beginn ihren Vorjahresrekord gebrochen. Die deutlich vergrößerte Ausstellungsfläche, die neue Hallenstruktur und das verbesserte Einlasssystem sorgten für ein noch besseres Messeerlebnis.


Die Branche erfährt in den letzten Jahren einen nie dagewesenen Boom und vermeldet auch für 2019 Rekordumsatzzahlen. Die moderne Welt der Brett- und Kartenspiele fasziniert immer mehr Menschen: Die weltgrößte Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele lockte in den letzten vier Tagen eine Rekordzahl von 209.000 Spielefans in die Essener Messehallen. Es sind gerade junge Erwachsene, die sich mehr und mehr für das Hobby begeistern und sich damit auch bewusst für eine Form der analogen Unterhaltung entscheiden.

Dass Spielen mehr ist als Unterhaltung, zeigten auch der erstmals im Rahmen der SPIEL veranstaltete EDUCATORS‘ DAY, der Pädagogen, Lehrenden und interessierten Personen die Möglichkeit gab, sich über das Potenzial von Brettspielen in der Schule und in der Erwachsenenbildung zu informieren. Mehrere Podiumsdiskussionen befassten sich unter anderem mit der Situation iranischer Brettspielverleger oder der Frage, welchen ökologischen Fußabdruck Brettspiele hinterlassen.

Eine wichtige Verbraucherorientierung bot einmal mehr die Auszeichnung innoSPIEL. Für sein besonders innovatives Konzept wurde das Familienspiel „Ab durch die Mauer“ prämiert:

In „Ab durch die Mauer“ möchten sich 2-4 Geister verkleiden und sind auf der Suche nach dem nötigen Zubehör. Doch die Kleiderkammern sind plötzlich nicht mehr da, wo sie einmal waren. „Ab durch die Mauer“ erschafft die Illusion, dass Spielfiguren wirklich durch Mauern gehen können. Dies geschieht durch die innovative Kombination eines drehbaren Spielplans mit drei Magnetschiebern, die unter der Spielfläche eingelassen sind. „Ab durch die Mauer“ von Jürgen Adams, Zoch Spiele, 2-4 Spieler, ab 7 Jahren, 20 Minuten.

Auch zwei große Charity-Aktionen waren Teil der SPIEL ’19: Die Kuchenspende-Aktion „BrettSPIELcake“ und der Verkauf von Spielen, die von Verlagen gespendet wurden. Dadurch konnte am Sonntag eine attraktive Spende in Höhe von 10.770 EUR an den Verein „Balu und Du“ übergeben werden, der Grundschulkinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren im außerschulischen Bereich fördert. Dieser wird das Geld für die Startfinanzierung eines neuen Standortes in Essen verwenden.

Die Interessengemeinschaft Spieleverlage e.V. meldet anlässlich der SPIEL ’19 ein neuerliches Wachstum von 4 Prozent für das Jahr 2019. Im Lauf der letzten fünf Jahre hat die deutsche Brettspielbranche um über 40 Prozent zugelegt. Unter allen Spielwaren sind die klassischen Spiele und Puzzle die wichtigste Warengruppe im Weihnachtsgeschäft.

Die nächsten Internationalen Spieltage SPIEL ’20 finden vom 22.10. – 25.10.2020 in der Messe Essen statt.

Wissen, was gespielt wird!

Fortbildung ist Zukunftssicherung – nach dem Motto findet seit mehr als 15 Jahren der vom DVSI und dem TÜV Rheinland organisierte Safety Day statt. Auch in diesem Jahr lockten die Sicherheits- und Rechtsexperten rund 50 „Wissbegierige“ nach Köln, um sich am 17. Oktober ein Update in punkto Spielzeugsicherheit, aktuelle gesetzliche Entwicklungen, Marktüberwachung und die Einführung eines „Waffenscheins“ zu holen.

Spielzeugsicherheit ist eine komplexe Herausforderung, die eine umfassende Qualifizierung verlangt, um ein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft steuern. Davon zeugte auch die diesjährige Agenda, die so unterschiedliche Themen wie „Spielzeugsicherheit entlang der gesamten Supply Chain“, „Hygieneanforderungen der Spielzeugrichtlinie“ und „Waffenrechtliche Bewertung von Spielzeug“ bot. Diese Mischung aus „Special interest-“ und die gesamte Branche betreffenden Themen ist seit Jahren das Erfolgsrezept des DVSI SafetyDays, wie Daniel Disam, Qualitätsmanagement Schleich, bestätigt. „Der SafetyDay 2019 liefert uns viele interessante, spannende, gute und hilfreiche Informationen, die wir jetzt bei Schleich aufarbeiten und umsetzen werden. Besonders gut hat uns gefallen, dass das Seminar stringent geclustert war, sodass wir genau die Informationen, die für Schleich relevant sind, rausfiltern konnten.“

Dass Spielzeugsicherheit und Qualität viele Facetten aufweist, wurde besonders in den ersten drei Referaten am Vormittag deutlich. Qualität, so der Tenor der Vorträge, beginne schon am Anfang der Lieferkette, weshalb sich Hersteller von einer „risikoorientierten Prüfung“ zu einem umfassenden „Compliance Management“ und zur „Supply Chain Resilienz“ weiterentwickeln müssten. „Ich glaube“, sagt der neue DVSI-Sicherheitsexperte Alexander Breunig, der das Seminar moderierte, „diese Entwicklung ist unaufhaltbar, denn alle Grenzwertdiskussionen zielen letztendlich auf die Vermeidung von potenziell gefährlichen Stoffen ab. Das verdeutlichte auch Marco Scialpi in seinem Referat über Kunststoffmaterialien, die mit Nahrungsmitteln in Kontakt kommen.“ Lebensmittelkontaktmaterialien unterliegen besonders strengen Anforderungen, weshalb Scialpi auch dazu riet, die Ideen und die Systematik des HACCP-Konzepts als Vorlage auch für die Herstellung von Spielzeug zu nutzen.

Mit den Auswirkungen der neuen Marktüberwachungs-Verordnung auf die Spielwarenbranche griff Rechtsanwalt Dr. Arun Kapoor ein brisantes Thema auf, das viele Markenherstellern seit Jahren ein Dorn im Auge ist. „Die Quintessenz des Vortrages ist“, so Breunig, „dass sogenannte Online- und Fulfillment-Anbieter, auf deren Plattformen Spielzeug angeboten wird, ab 2021 dafür Sorge tragen müssen, dass alle Konformitäts- und Produktsicherheitsanforderungen erfüllt werden und sie eine geeignete Dokumentation nachweisen müssen. Im Klartext: Sie werden in die Verantwortung genommen.“

Das Update „News from Brussels“ und „Mechanische Sicherheit und chemische Stoffe“ lieferte weitere praxisrelevante Einblicke in aktuelle Entwicklung zum Thema Spielzeugsicherheit. Johanna Fraunholz, Team Leader Quality Department NICI, die das erste Mal beim Safety Day in Köln war, zieht ein äußerst positives Fazit. „Die Bandbreite der Vorträge und die Inhalte waren alles in allem sehr interessant und informativ, sodass ich viel für meine tägliche Arbeit bei NICI mitnehmen konnte. Man erfährt zwar viel durch die regelmäßigen DVSI Newsletter, aber durch die komprimierte Präsentation von Fakten aus den unterschiedlichsten Bereichen wie etwa Normänderungen oder die Auswirkungen der neuen Marktüberwachungsverordnung wird man immer auf den neuesten Stand gebracht. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben.“

Als heißes Thema entpuppten sich Spielzeugwaffen, bei dem europäisches und deutsches Recht auseinandergehen. In Deutschland könnte es dazu führen, dass importierte Spielzeugwaffen, die europäisches Recht und die Anforderungen der Spielzeugnorm erfüllten, jedoch die deutschen Grenzwerte für Geschossenergie überschritten, unter waffenrechtlichen Aspekten zu betrachten wären. Eine Lösung ist noch in der Schwebe.

Der nächste DVSI SafetyDay findet voraussichtlich am 15. Oktober 2020 statt.

Spiele weiterhin sehr beliebt

Seit 5 Jahren zeigt das Spielebarometer Hochdruck an. Auch in 2019 hat sich das kontinuierliche Wachstum fortgesetzt und ist wieder um über 4% gestiegen. Im Lauf der letzten 5 Jahre hat die Branche somit um über 40% zugelegt. Gewinner sind vor allem Familien- und Erwachsenenspiele. So sind die Familien-Strategiespiele und die klassischen Erwachsenenspiele um jeweils 14% gewachsen. Während der Medienkonsum beim TV rückläufig ist, treffen sich immer mehr Menschen, um gemeinsam zu spielen.

Waren früher Kinderspiele der Wachstumstreiber, so wird dasSpielen bei Erwachsenen, Studenten oder auch älteren Jugendlichen immer populärer. Vor allem Party und Kommunikationsspiele sind bei den Konsumenten voll im Trend.

Seit einigen Jahren halten sich EscapeSpiele weiter auf hohem Niveau, aber auch Kartenspiele, die um 10% zulegten,oder Würfel- und Wortspiele, die um 15% gewachsen sind.                                              Spiele sind ein gern gesehenes Gegenmittel zur Digitalisierung und bringen erlebnisreiche soziale Interaktion an die Tische. Der größte Gewinner unter den einzelnen Kategorien sind Brainteaser- und Logikspiele, die wie in den Vorjahren einen enormen Zuwachs haben und sich um 51% steigern konnten. Einzig Kinder- und Vorschulspiele waren rückläufig, was teilweise am späten Ostergeschäft gelegen hat.

Immer mehr Spiele zeigen eine opulente Ausstattung mit hochwertigen Materialien und eindrucksvoller Gestaltung und Illustration. So ist der Anteil an hochpreisigen Spielen, die inzwischen öfters die 50 € Verkaufspreisgrenze überschreiten, gestiegen.

Hermann Hutter (Hutter Trade/HUCH!), Vorsitzender des Branchenverbandes „Spieleverlage e.V.“, schaut optimistisch auf das jetzt beginnende Weihnachtsgeschäft, denn da gehören Spiele zu den beliebtesten Geschenken unter dem Weihnachtsbaum. Es gibt wenig so attraktive Produkte wie Spiele, die Spaß, Freude und erlebnisreiche Abende ermöglichen. Unter allen Spielwaren sind die klassischen Spiele und Puzzle die wichtigste Warengruppe im Weihnachtsgeschäft“, erklärt Hutter.

Sichtbar wird die Spielfreude der Deutschen besonders in den nächsten Wochen, wenn in München (Spielwiesn), Stuttgart (Süddeutsche Spielemesse) und in vielen anderen Städten Spiele-Events stattfinden, zu denen Tausende pilgern. Höhepunkt der Veranstaltungen ist die vom 24. bis zum 27. Oktober in Essen stattfindende Messe „SPIEL“.  Dabei könnte es gut sein, dass erstmals mehr als 200.000 Besuchereinen neuen Besucherrekord aufstellen und sie dort ca. 1.500 Neuheiten von  rund 1.200 Ausstellern erleben können.

Der Spieleverlage e.V. ist der Verbund der wichtigsten Spieleverlage im deutschsprachigen Raum und:

kommuniziert Absatzentwicklungen und Trends im Spielebereich
fördert Spielen an Schulen umfassend
initiiert und fördert die Erschließung neuer Zielgruppen für die Sache des Spiels
fördert ideell das Netzwerk von großen und kleinen Publikumsveranstaltungen zum Thema Spiel
unterstützt Spiele-Events und Publikumsmessen mit kostenlosen Exemplaren für die Ausleihe von Spielen
setzt sich ein für die Anerkennung des Spiels als gesellschaftlich und sozialpädagogisch relevantes Kulturgut
unterstreicht in ihrer Medienarbeit die Bedeutung des spielerischen Lernens bei Kindern
dient ihren Mitgliedern als Forum für die Erörterung allgemein interessierender unternehmenspolitischer Problemstellungen