Halbjahresfinanzbericht 2016 VEDES Konzern

(Januar bis 30. Juni 2016)

KONZERNZWISCHENLAGEBERICHT 2016 (Januar bis 30. Juni 2016)

Grundlagen des Konzerns 1. Geschäftsmodell

Die VEDES zählt zu den führenden Handelsunternehmen für Spiel, Freizeit und Fa- milie in Europa und bietet ein für die Branche einmaliges Dienstleistungs- und Pro- duktangebot. Dabei setzet sich die Geschäftstätigkeit des Unternehmens zusammen aus dem Großhandel mit Spiel-, Baby- und Freizeitartikeln, der Zentralregulierung des Wareneinkaufs im Wege des bankverbürgten Delkredere sowie der Erbringung von zusätzlichen Dienstleistungen für die Kunden. Insgesamt werden rund 1.000 Fachhändler in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, Niederlande, Luxemburg, Ungarn und Belgien sowie rund 3.700 Kunden mit 7.000 Standorten im Großhandel bedient.

An der Spitze des Konzerns steht die VEDES AG als Obergesellschaft, der in ihrer zentralen Holdingfunktion die Konzernführung obliegt. Daneben umfasst der VEDES Konzern alle Gesellschaften bzw. Einheiten, auf die die VEDES AG einen mittelbaren oder unmittelbaren Einfluss ausübt. Sie hält 100 Prozent der Anteile an der VEDES Großhandel GmbH, der VEDES Zentralregulierung GmbH und der Toy Partner GmbH sowie eine 50-Prozent-Beteiligung am Joint-Venture ToyPartner VEDES/EK GmbH.

Die VEDES Großhandel GmbH ist zu 50 Prozent an der The Toy Company Limited beteiligt, während die VEDES Zentralregulierung GmbH jeweils 100 Prozent der An- teile an den österreichischen Gesellschaften VEDES Spiel- und Freizeit Handelsge- sellschaft m.b.H. und SPIELZEUG-RING Spielwaren Handelsgesellschaft m.b.H. hält. Die Toy Partner GmbH ist 100-Prozent-Eigentümerin der Snap Toys GmbH.

VEDES Konzernstruktur 2016 im Überblick

  1. Ziele und Strategien

Mit Blick auf ihre 112-jährige Geschichte hat die VEDES Anspruch und Verpflichtung zugleich, den Spielwareneinzelhandel mit richtungsweisenden Strategien, effizienten Dienstleistungen und zukunftsträchtigen Technologien nachhaltig zu stärken. Primä- res Ziel ist es, die Marktführerschaft im deutschen Spielwarengroßhandel weiterhin konsequent auszubauen, die Digitalisierung im Spielwarenhandel zu etablieren und gleichzeitig Innovationen voranzutreiben. Das traditionsreiche Unternehmen setzt sein vielfältiges Dienstleistungsportfolio dazu ein, um mit Erfahrung und Kompetenz einen gewinnbringenden Mehrwert für Mitglieder und Kunden zu erzielen. Die Eck- pfeiler der Unternehmensstrategie bilden folgende Maßnahmen:

Diversifikation der Vertriebskanäle

Durch die neue Großhandelsstruktur konnte die VEDES ihren Kundenstamm deutlich erweitern und damit einhergehend zusätzliche Vertriebswege – allen voran das In- ternet – erschließen. Der deutlich breitere Marktzugang wird dazu genutzt, eine stär- kere Diversifizierung zu erzielen, um die Markt- und Wettbewerbsposition der VEDES nachhaltig zu stärken. Der Fachhandel spielt aber nach wie vor eine bedeutende Rol- le und wird auch künftig der wichtigste Vertriebskanal bleiben.

Nutzung von Opportunitäten in einem sich konsolidierenden Markt

Der anhaltende Preisdruck sowie die Digitalisierung im Handel verschärfen die Wett- bewerbssituation in der Spielwarenbranche, wodurch der Konsolidierungsdruck wei- ter steigt. Die VEDES beobachtet ihr Marktumfeld stets aufmerksam und blickt immer wieder über den Spielwaren-Tellerrand, um Gelegenheiten für strategische Allianzen zu prüfen und zu nutzen. Neben Übernahmen, wie beim operativen Großhandelsge- schäft des ehemaligen Konkurrenten Hoffmann Spielwaren im Jahr 2014, stehen auch Kooperationen, wie das Joint-Venture mit der Bielefelder Mehrbranchenver- bundgruppe EK/servicegroup zu Beginn des Jahres 2015, im Fokus.

Digitalisierung im Handel

Der Einzelhandel befindet sich in einem tief greifenden Veränderungsprozess, der insbesondere durch die Digitalisierung und den gesellschaftlichen Wandel geprägt ist. Primäres Ziel der VEDES ist es, den Handel in diesem dynamisch wachsenden Umfeld effizient zu unterstützen und mit sinnvollen Konzepten bzw. Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu stärken. Als innovative Verbundzentrale will die VEDES in der Pflicht mit einer intelligenten Netzwerkstrategie will die VEDES einen wichtigen Beitrag leisten, um den mittelständischen Spielwareneinzelhandel fit für die Zukunft zu machen. In einer vernetzten Welt sollen die Kräfte sinnvoll gebündelt und gleichzeitig durch Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung Synergieeffekte erzielt werden. Auf diese Weise wird das Leistungsvermögen aller Beteiligten gesteigert und eine starke Position im Wettbewerb geschaffen.

  1. 1. Halbjahr 2016
  2. Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Situation

Obwohl die deutsche Konjunktur im Frühjahr 2016 etwas an Schwung verloren hatte, wuchs die hiesige Wirtschaft schneller als von Experten erwartet. Nach einem Jah- resauftakt mit einem Plus von 0,7 Prozent stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem starken ersten Vierteljahr um 0,4 Prozent. Getragen wurde das Wachstum von April bis Juni nach Angaben des Statistischen Bundesam- tes von den Ausfuhren, aber auch die Konsumausgaben der Verbraucher und des Staates stützten die Konjunktur. Berechnet man die deutsche Wirtschaftsleistung im Vorjahresvergleich, so wuchs das preisbereinigte BIP im zweiten Quartal um 3,1 Prozent und damit so stark wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Einzelhandel

Der deutsche Einzelhandel setzte nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2016 real 2,3 Prozent und nominal 2,4 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum. Im Juni 2016 lag das Wachstum gegenüber dem Vorjahresmonat sowohl real als auch nominal bei 2,7 Prozent. Die Geschäfte hatten in beiden Monaten jeweils an 26 Verkaufstagen offen.

Spielwarenmarkt

Im Juni 2016 setzte sich die positive Entwicklung im traditionellen Spielwarenmarkt in Deutschland mit einem Umsatzwachstum von 7,2 Prozent fort. Für das erste Halb- jahr 2016 ergab sich ein Plus von 6,5 Prozent.

Absoluter Top-Seller der Sommersaison waren die innovativen Wasserbomben na- mens Bunch-O-Ballons, die im Juni ihren Peak erreichten und auf die Pole-Position schossen. Jahreszeitbedingt wurden wie üblich vor allem Sport-, Spaß-, Aufblas- und Outdoor-Artikel nachgefragt. Der Spielwarenmarkt profitierte zudem von der Fußball- Europameisterschaft: Die Minisammelfiguren von Lego, die Panini-Sticker und die große Fußballarena von Playmobil wurden dadurch ordentlich gepusht. Wurde der Lizenzbereich im Mai noch beflügelt vom Kinofilm der Angry Birds, so löste Pokémon durch sein Jubiläum und die neue App Pokémon Go einen regelrechten Hype aus. Bei den Spielzeugherstellern verzeichnete Märklin im Juni ein deutliches Umsatzplus von 33,4 Prozent. Vor allem die Wiederauflage zweier Klassiker in der limitierten, exklusiven Lokomotiv-Doppelpackung „Schwedische Da trifft Schweizer Krokodil“ anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der elektrifizierten Bahnstrecke in Schweden erfreute sich bei den Modelleisenbahnern besonders großer Beliebtheit.

Betrachtet man das gesamte erste Halbjahr 2016, so zählten unter den zehn anteils- stärksten Herstellern Depesche mit +8,9 Prozent und Playmobil mit +7,5 Prozent zu den Gewinnern, während Hasbro und Lego nahezu auf Vorjahresniveau stagnierten und Mattel mit -13,2 Prozent deutliche Einbußen verzeichnete.

Bei den zehn anteilsstärksten Warengruppen konnte der Bereich Schulbedarf und Schreibwaren in den ersten sechs Monaten mit einem Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum die größten Zuwächse verbuchen. Der Bereich Spiele lag bei +7,8 Prozent und blickt damit seit September 2015 auf durchgängig positive Wachstumsraten zurück. Das Segment der Miniaturen musste den größten Rück- gang hinnehmen und schrumpfte kumuliert um 10,5 Prozent.

  1. Geschäftsverlauf

Im ersten Halbjahr 2016 erhöhten sich die Zentralregulierungsumsätze um 8,9 Millio- nen € bzw. 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Nach der Rückvergütung an Kunden in Höhe von 1,9 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: 1,6 Millionen €) er- reichten die Erlöse aus der Zentralregulierung (Provisionserlöse und Lieferantenboni) im Berichtszeitraum 2,8 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: 2,7 Millionen €).

In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 122,4 Millionen € zentral- reguliert. Dies sind 8,0 Millionen € bzw. 7,0 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2015. Diese positive Entwicklung beruht auf dem Warensegment Baby/Kleinkind bzw. auf Neukunden, die dieses Warensegment bedienen. In Österreich belief sich der Zentralregulierungsumsatz im Berichtszeitraum auf 17,5 Millionen € nach 16,6 Millionen € im Vorjahreszeitraum.

Im Segment Zentralregulierung werden auch Erlöse aus der Erstellung von Werbe- mitteln für Kunden und den damit verbundenen Werbekostenzuschüssen der Indust- rie erzielt. Im ersten Halbjahr 2016 erhöhte sich der Umsatz von 1,1 Millionen € auf 1,4 Millionen €.

Im Segment Großhandel verbesserten sich die Umsatzerlöse von 51,6 Millionen € im ersten Halbjahr 2015 auf 54,0 Millionen € im ersten Halbjahr 2016. Eine Umsatzstei- gerung konnte bei den Fachhandelskunden erreicht werden, während bei den SB- und Online-Kunden ein leichter Umsatzrückgang zu verzeichnen war.

Im Bereich Sonstige/Dienstleistung lag der Umsatz 0,8 Millionen € über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Hier sind insbesondere Erlöse aus der Geschäftsbesorgung enthalten.

  1. Umsatz- und Ertragslage

Bedingt durch die positive Entwicklung im Großhandel erhöhte sich der Konzernum- satz im ersten Halbjahr 2016 auf 58,7 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: 55,8 Millio- nen €). Der Rohertrag lag bei 14,3 Millionen € nach 13,7 Millionen € im Vorjahreszeit- raum.

Der Personalaufwand stieg von 8,9 Millionen € im Vorjahreszeitraum auf 9,2 Millio- nen € im Berichtszeitraum. Die Erhöhung steht im Zusammenhang mit der Ge- schäftsbesorgung im Bereich Zentralregulierung sowie durch Einsatz von Leihperso- nal im Bereich Großhandel. Im Vorjahreszeitraum waren im Bereich Zentralregulie- rung die zusätzlichen Personalkosten erst ab dem zweiten Quartal angefallen.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag im ersten Halb- jahr 2016 bei -1,2 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: -2,3 Millionen €). Nach Abzug der Abschreibungen ergibt sich ein operatives Ergebnis (EBIT) von -1,5 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: -2,5 Millionen €).

Der Finanzierungsaufwand ist im Wesentlichen durch die Unternehmensanleihe, die zur Finanzierung der Übernahme des Geschäftsbetriebs der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG platziert wurde, beeinflusst. Der negative Steueraufwand resultiert aus den latenten Steuerabgrenzungen, die sich aus dem negativen EBT errechnen.

Das Konzernergebnis nach Steuern erreichte im Berichtszeitraum -1,8 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: -2,4 Millionen €) und lag damit geringfügig unter den eigenen Planungen.

  1. Finanzlage

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit ergab sich im ersten Halbjahr 2016 ein negati- ver Cashflow in Höhe von -0,4 Millionen € (erstes Halbjahr 2015: -5,2 Millionen €). Die Veränderung resultiert im Vergleich zum Vorjahr hauptsächlich aus Effekten im Working-Capital. Insbesondere die Warenvorräte und die kurzfristigen Forderungen lagen deutlich niedriger als im Vorjahreszeitraum. An Ertragsteuern wurden im ersten Halbjahr 2016 insgesamt 9 T€ gezahlt (Vorjahr: 11 T€) und 20 T€ erstattet (Vorjahr: 253 T€).

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -0,2 Millionen € (erstes Halb- jahr 2015: -0,5 Millionen €) beinhaltet im Berichtszeitraum hauptsächlich Investitio- nen im Bereich IT (Hard- und Software). Im Vorjahreszeitraum waren wesentliche Positionen die Investitionen in den neuen Showroom in Bielefeld sowie Umbauten an den Standorten Lotte und Nürnberg.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 12 T€ (erstes Halbjahr 2015: 2,5 Millionen €) resultiert aus der Inanspruchnahme von Bankkreditlinien in Höhe von 1,8 Millionen € abzüglich der Auszahlung der zweiten Zinsrate aus der Unterneh- mensanleihe. Im Vorjahreszeitraum war die Inanspruchnahme der Bankkreditlinien deutlich höher.

Der zum Bilanzstichtag ausgewiesene Finanzmittelbestand ergibt sich als Summe aus Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten. Eine Saldierung mit kurzfristi- gen Kontokorrentverbindlichkeiten erfolgte nicht.

Über Zahlungsmittel in Höhe von 1.813 T€ (Vorjahr 1.627 T€) kann der Konzern nicht frei verfügen, da diese zu Sicherungszwecken verpfändet sind.

Für das Geschäftsjahr 2016 wurden mit den Hausbanken des VEDES Konzerns und der VEDES eG Betriebsmittelkreditlinien vereinbart. Die Betriebsmittelkreditlinien sind in Stamm- und Saisonkreditlinien aufgeteilt. Die Stammkreditlinien sind unbefris- tet, die Saisonkreditlinien sind kurzfristig und werden jährlich neu festgesetzt. Zum Bilanzstichstichtag lagen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bei 2,9 Mil- lionen € (31. Dezember 2015: 1,1 Millionen. €). Zum 30. Juni 2016 bestanden ungenutzte Kreditlinien in Höhe von 5,1 Millionen € (31. Dezember 2015: 3,7 Millionen €).

  1. Vermögenslage

Die langfristigen Vermögenswerte lagen zum Bilanzstichtag bei 20,7 Millionen € (31. Dezember 2015: 20,1 Millionen €). Der größte Vermögensposten im langfristigen Bereich ist der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 14,4 Millionen € (31. Dezember 2015: 14,4 Millionen €). Dieser betrifft unverändert mit 10,2 Millio- nen € das ertragsstarke Zentralregulierungsgeschäft. Aus dem Erwerb des operati- ven Großhandelsgeschäfts der Hoffmann Spielwaren GmbH & Co. KG resultiert ein Geschäftswert in Höhe 4,2 Millionen €. Dieser reflektiert insbesondere die erwarteten Synergien aus Einkaufskonditionsverbesserungen sowie Kosteneinsparungen. Die Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte wird jährlich überprüft (Impairment- T est).

Die kurzfristigen Vermögenswerte lagen zum 30. Juni 2016 bei 29,7 Millionen € (31. Dezember 2015: 32,2 Millionen €). Die wesentlichen Vermögenswerte sind hier die Warenvorräte mit 17,2 Millionen € und die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit 6,4 Millionen €. Die Zahlungsmittel lagen zum Ende des Berichtszeit- raums bei 2,4 Millionen € (31. Dezember 2015: 3,1 Millionen €).

III. Nachtragsbericht

In den Monaten Juli und August verzeichnete die VEDES AG spürbare Umsatzein- bußen, die sich auch in der gesamten Branche widerspiegelten. Vor diesem Hinter- grund wurde die Prognose für das Gesamtjahr 2016 unter Vorsichtsaspekten und in einer risikoorientierten Betrachtung angepasst.

Zum 31. Juli 2016 ist Wolfgang Groß aus dem Vorstand der VEDES AG ausgeschie- den, da er sich neuen Aufgaben zuwenden möchte. Seine Ressorts werden vom be- stehenden Vorstandsteam Dr. Thomas Märtz und Achim Weniger übernommen.

  1. Geschäftsausblick
  2. Chancen- und Risikobericht

Im Berichtszeitraum ergaben sich keine wesentlichen Änderungen in der Chancen- und Risikosituation der VEDES Gruppe. Die Geschäftsmöglichkeiten, die im Ge- schäftsbericht 2015 detailliert erläutert wurden, haben unverändert Bestand. Eine ausführliche Darstellung der Unternehmenschancen und -risiken findet sich im Chancen- und Risikobericht ab Seite 31 des Geschäftsberichts 2015.

  1. Prognosebericht

Konjunkturausblick und Branchenentwicklung

Auf Basis aktueller Einschätzungen wird sich das weltweite Wirtschaftswachstum auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Risiken für die konjunkturelle Entwicklung gehen unter anderem von potenziellen Turbulenzen auf den Finanzmärkten, insbeson- dere hervorgerufen durch das britische Mehrheitsvotum für einen EU-Austritt („Brexit“), aus. Hieraus können sich auch weitere politische Unsicherheiten mit mög- lichem Einfluss auf die konjunkturelle Entwicklung einzelner Länder ergeben. Die wachstumsdämpfenden Auswirkungen des Brexit-Votums und insbesondere die Fol- gen für die Nachfrage lassen sich aus heutiger Sicht noch nicht verlässlich abschät- zen.

Das Geschäft des VEDES Konzerns ist in besonderem Maße von der konjunkturellen Entwicklung und den wirtschaftlichen Zyklen in Deutschland abhängig. Mehrere wirt- schaftliche Kerngrößen sind für die Prognose der Geschäftsentwicklung des Kon- zerns entscheidend. Neben den Prognosen für das BIP-Wachstum sind dies insbe- sondere hiesige Markt- und Branchenindizes.

Das wahrscheinlichste Szenario für 2016 aus der Prognose des Geschäftsberichts 2015 hat sich im Berichtszeitraum im Wesentlichen bestätigt. VEDES rechnet darin für das Gesamtjahr 2016 in Deutschland mit leicht steigenden BIP-Wachstumsraten gegenüber dem Niveau des Vorjahres. Außerdem wird der Konsum die Hauptstütze der deutschen Wirtschaft bleiben. Die Rahmenbedingungen dürften insgesamt güns- tig bleiben: Der HDE prognostiziert für 2016 ein Wachstum des Einzelhandels um 2 Prozent auf 481,8 Milliarden €. Hier werden sich sicherlich auch positive Effekte für die Spielwarenbranche ergeben.

Prognose zum Geschäftsverlauf der VEDES Gruppe

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Management für die VEDES Gruppe ver- schiedene Herausforderungen im Marktumfeld, sieht sich aber weiterhin gut aufge- stellt dafür. In der zweiten Jahreshälfte erwartet die VEDES eine Fortsetzung des Umsatzwachstums und der Ergebnisverbesserungen. Allerdings war der Start in das zweite Halbjahr maßgeblich beeinflusst durch branchenweite Umsatzeinbußen im Juli und August. Dies wird das weitere Wachstum etwas dämpfen. Um dieser vo- raussichtlich rein temporären Abschwächung unter Vorsichtsaspekten Rechnung zu tragen, passt der Vorstand in einer risikoorientierten Betrachtung seine Prognose für das Gesamtjahr 2016 an. Insgesamt werden ein Konzernergebnis vor Steuern (EBT) von 1,0 Million € sowie ein positives Konzernergebnis nach Steuern erwartet. Unver- ändert geht die VEDES davon aus, dass sich das traditionell starke vierte Quartal mit dem für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäft auch im aktuellen Umfeld wie geplant entwickeln kann.

(Zusätzliche Zahlen sind unter www.vedes.com unter dem Punkt Vedes Anleihe – Dokumente zu finden)