Monatliche Archive: Juni 2021

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DVSI-Gf. Ulrich Brobeil wird Mitglied im IETP Governing Board

Mit Übernahme der ICTI Präsidentschaft hat DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil nun auch einen Sitz im unabhängigen Governing Board des ICTI Ethical Toy Program (IETP, früher: ICTI Care Process) inne. Neben Spielwarenmarken, dem Spielwarenhandel, Herstellern und Verbänden sind auch zivilgesellschaftliche Organisationen mit an Bord, um gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen zu arbeiten.      

1995 verfasste das International Council of Toy Industries (ICTI) einen Kodex über gute Unternehmenspraktiken mit dem Titel „Code of Business Practices“, der als einheitlicher Standard für ethische Produktion in der Spielzeugindustrie gilt. 2004 wurde die ICTI Care Foundation als unabhängige Non-Profit-Organisation ins Leben gerufen, um die Umsetzung des ICTI Care Process und die Zertifizierungsvorgänge auf der Grundlage des Code of Business Practices des ICTI zu überwachen. Die Abkürzung „ICTI“ vor dem Namen bringt die langjährige Beziehung zum Ausdruck – ICTI Ethical Toy Program (IETP).

IETP steht für den Schutz von Arbeitern und Arbeiterinnen und für eine Spielwarenbranche, die sich zu ihrer Verantwortung bekennt: das Programm unterstützt verantwortungsvolle Lieferketten in der Spielwaren- und Entertainmentbranche. IETP arbeitet mit mehr als 1.200 Lieferanten sowie 1.500 Marken, Händlern und Lizenzgebern weltweit zusammen. Das starke Programm zur Zertifizierung von Sozialstandards, die weitreichenden Programme zum Kompetenzaufbau, die skalierbaren Initiativen zum Wohlergehen von Arbeitern und die Online-Plattform für verantwortungsvolles Sourcing und Business Matching haben dafür gesorgt, dass das ICTI Ethical Toy Program einen hervorragenden Ruf genießt.

Die Förderung von Nachhaltigkeit entlang globaler Lieferketten und die Einhaltung grundlegender Arbeits- und Umweltstandards bei der Spielwarenproduktion steht seit Jahren auch auf der Agenda des DVSI. Mit der Gründung der Fachgruppe „Lieferkette“ setzte der DVSI im Jahr 2015 ein weiteres Zeichen der Selbstverpflichtung. Von Anfang an waren neben Industrie und Handel auch Vertreter der NGO’s Werkstatt Ökonomie/Fair Spielt und Christliche Initiative Romero kooperativ und aktiv dabei, getreu dem Ansatz „Gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen“. Schon früh (2016) suchte der DVSI zu diesem Ansatz auch den Dialog mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Auch bei der Gründung der hieraus gemeinsam entwickelten Fair Toys Organisation (FTO), einer vom BMZ unterstützten Multistakeholder-Initiative aus engagierten Unternehmen, dem DVSI, Handel und zivilgesellschaftlichen Organisationen, war der DVSI mit seiner Kompetenz eine treibende Kraft für die Koalition unterschiedlicher Interessengruppen. DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil war es von Anfang wichtig, in diesen Prozess auch Auditierungs- und Zertifizierungssysteme wie eben IETP, aber auch amfori (früher: BSCI), SEDEX, SMETA, SA 8000 und andere mit einzubeziehen. Mit dem Sitz im IETP Governing Board schließt sich ein Kreis.

Absage der Insights-X in Nürnberg

Corona-Maßnahmen verhindern gewohntes Erlebnis vor Ort
Alle Zeichen auf Neustart in 2022

Die Entscheidung ist den Verantwortlichen alles andere als leichtgefallen: Die PBS-Messe Insights-X muss aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr abgesagt werden. Trotz anfänglicher Perspektiven haben die aktuellen Rahmenbedingungen für Messen und Ausstellungen der Bayerischen Staatsregierung und die zu erwarteten Auswirkungen der Spielwarenmesse eG als Veranstalter keine andere Wahl gelassen. Die Absage wird von den Ausstellern bedauert, trifft gleichzeitig aber auf Verständnis. Der frühe Zeitpunkt dieser Entscheidung bietet allen Marktteilnehmern Planungssicherheit.

Äußere Umstände

Die Gründe für die Absage der Insights-X sind in erster Linie auf das Rahmenkonzept für Messen in Bayern zurückzuführen. Es greift ab dem 1. September 2021. Unter den darin skizzierten Regelungen ist ein angemessenes Messe-Erlebnis nicht realisierbar, das der Pflege und dem Ausbau von Geschäftskontakten dienen soll. Zudem herrscht zum jetzigen Zeitpunkt noch Unklarheit über die Bedingungen im Oktober. Nach wie vor gelten Reiserestriktionen für viele Länder, aus denen Händler und Einkäufer sowie Aussteller zur Insights-X kommen. Unter diesen vorhersehbaren Auswirkungen würde letztendlich der Messe-Erfolg leiden.

Gute Aussichten

Die Gründe sind vor allem für die großen Firmen aus der Region nachvollziehbar. Namhafte Aussteller, die für die Messedurchführung 2021 unter annähernd normalen Bedingungen ihre Zusage erteilt hatten, bleiben der Insights-X auch künftig treu und haben bereits ihre Teilnahme für 2022 signalisiert. Dazu gehören u. a. ExaClair/Falken, Faber-Castell, Hama, Iden, Stabilo und Undercover. Diese und weitere Unternehmen unterstreichen die Bedeutung der Insights-X als Markenkontaktpunkt. Sie sorgen für Planungssicherheit in den Terminkalendern aller Messeteilnehmer und geben Zuversicht für eine gelungene siebte Insights-X vom 6. bis zum 8. Oktober 2022 auf dem Nürnberger Messegelände. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der Spielwarenmesse eG unter internationalen Besuchern im PBS-Segment hat die Veranstaltung ebenfalls als beliebte Institution bestätigt, der sie treu bleiben.

Eine digitale Ausführung der Insights-X im Herbst 2021 ist nicht geplant. Interessierte können sich stattdessen auf die zweite Auszeichnung des Special Award Ergonomie freuen. Die Verleihung des Preises für ergonomisch wertvolle Produkte, welche die Insights-X in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gesundheit und Ergonomie (IGR) durchführt, erfolgt im Oktober in einem eigenen Rahmen.

CREATIVA auf März 2022 verschoben

Messe Dortmund verschiebt Europas größte Kreativmesse auf das kommende Jahr.

Im engen Austausch mit Ausstellern und Partnern hat sich die Messe Dortmund für eine Verschiebung der CREATIVA vom 25. bis 29. August auf den 16. bis 20. März 2022 entschieden. Ziel ist es, eine gelungene Durchführung mit Blick auf die Gesundheit aller Beteiligten sowie deren geschäftlichen Erfolg zu ermöglichen. Auch die internationale Tortenmesse CAKE & BAKE wird auf das kommende Jahr verlegt und findet parallel zur CREATIVA am Messe-Wochenende vom 19. bis 20. März in Dortmund statt.

Die nächste CREATIVA, laut eigenen Angaben Europas größte Kreativmesse, öffnet erst 2022 wieder am Messestandort Dortmund ihre Türen. Die Mehrzahl der Bundesländer hat zwar inzwischen konkrete Perspektiven für einen Messe-Neustart formuliert, jedoch ist der verbleibende Planungszeitraum bis zum geplanten Messetermin im kommenden August für Besucher und insbesondere für viele Aussteller zu kurz. Die internationale Tortenmesse CAKE & BAKE wird ebenfalls verlegt und begrüßt die Welt des Backens und Tortenverzierens am Messe-Wochenende, parallel zur CREATIVA, vom 19. bis 20. März. Zahlreiche Gespräche mit Partnern und Ausstellern bekräftigen die Entscheidung zur Verschiebung der Messen von August auf das 1. Quartal 2022.

Jury SdJ: „Dragomino“ zum Kinderspiel des Jahres 2021 gewählt

„Dragomino“ von Bruno Cathala & Marie und Wilfried Fort ist das Kinderspiel des Jahres 2021

„Dragomino“ von Bruno Cathala & Marie und Wilfried Fort ist das Kinderspiel des Jahres 2021. Die Drachen sind los … wenn man es schafft, die dominoartigen Plättchen so anzulegen, dass gleiche Landschaften aneinander liegen. Dann gibt’s zur Belohnung ein Drachenei. Aber ist da auch ein Babydrache drin und gibt einen Punkt? Oder ist es leer und man bekommt nichts? Was aber nicht schlimm sein muss, denn die nette Drachenmama tröstet alle, die Pech haben. In dieser eigenständigen Kinderversion von „Kingdomino“, dem Spiel des Jahres 2017, helfen schlaues Anlegen, ein bisschen Glück und eine gute Übersicht, viele Drachen und damit Punkte zu ergattern. Es ist klug auf das Wesentliche reduziert, ohne dem Original untreu zu werden und bringt viele spannende Partien auf den heimischen Spieltisch.

Begründung der Jury
„Dragomino“ zeigt auf eine eindrucksvolle Weise, wie man aus einem Familienspiel ein Kinderspiel macht. Als Geschwisterspiel von „Kingdomino“ bringt es eine interessante und fantastische Atmosphäre auf den Tisch, in der Kinder sich nach bereits einer Partie komplett selber zurecht finden. Dabei halten sich Glück und Überlegung in einer spannenden Waage und deshalb wollen Kinder immer wieder in die Welt der Domino-Drachen eintauchen.

Das Kinderspiel des Jahres wurde am 14. Juni 2021 verliehen.

Christoph Schlewinski, der Koordinator der Jury für das Kinderspiel des Jahres, kommentiert: „In Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Home Schooling braucht es mehr denn je eine fundierte und qualifizierte Beurteilung, welche Spiele aus der großen Masse herausragen. Gefunden haben wir diese Spiele in einem erneut starken Jahrgang, der durch alle Altersgruppen hinweg faszinierende Spiele bereithielt.“

Nominiert waren außerdem: Fabelwelten von Marie und Wilfried Fort (Lifestyle Boardgames) Mia London von Antoine Bauza und Corentin Lebrat (Scorpion Masqué). Außerdem veröffentlicht die Jury eine Empfehlungsliste mit sieben weiteren Titeln.

Das Spiel des Jahres 2021 wird am 19. Juli 2021 verliehen.

DVSI übernimmt die Präsidentschaft des ICTI

DVSI übernimmt die Präsidentschaft des International Council of Toy IndustriesUlrich Brobeil zum neuen Präsidenten des ICTI gwählt

Der neue Präsident des Weltverbandes der nationalen Verbände von Spielwarenherstellern, der International Council of Toy Industries (ICTI), heißt Ulrich Brobeil. Der DVSI-Geschäftsführer wurde am 10. Juni 2021 bei der turnusmäßigen Mitgliederversammlung des Weltverbandes, die coronabedingt nur virtuell statt­finden konnte, zum Nachfolger von Miguel A. Martin, Vorsitzender der Asociación Mexicana De La Industria Del Juguete (AMIJU), gewählt. Zu den drei Vizepräsidenten wurden José A. Pastor (Spanien, für die Region Europa), der sich zur Wiederwahl stellte, sowie die neuen Board-Mitglieder Maria Teresa Kasuga Osaka (Mexiko, für die Region Amerika) und Jonathan Zimbler (Australien, für die Region Asien) gewählt. Ihre Amtszeit beträgt jeweils zwei Jahre.

Ulrich Brobeil

Miguel A. Martin übergibt Brobeil einen finanziell kerngesunden Dachverband. Brobeil betonte nach seiner Wahl zum Präsidenten, dass er in seiner dreijährigen Amtszeit in sehr enger Abstimmung mit den europäischen Verbänden agieren will, um als gemeinsame Stimme für die Interessen der Spiel­warenhersteller wahrgenommen zu werden. Der DVSI-Geschäftsführer und neue ICTI-Präsident wird nun die Umsetzung des German ICTI Presidency Programme angehen, das den Titel trägt: Strengthening the Toy Industry across the Globe. Together. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählt Brobeil die Stärkung des Stellenwertes von Spielen an sich (Value of Play) als essenzielle Kulturtechnik und eine weitere Intensivierung der Kooperation der einzelnen Dachverbände bei den Themen Spielzeugsicherheit und Nachhaltigkeit.  „Mein Ziel ist es“, so Ulrich Brobeil, „ICTI zukünftig noch stärker zum Ideen-Lieferanten und Ort des Wissenstransfers zu machen.“ 

Der globale Spielwarenmarkt präsentierte sich nicht nur im Corona-Jahr 2020 in einer soliden bis sehr guten Verfassung, auch wenn sich einzelne Länder und Regionen durchaus unterschiedlich ent­wickelten. Die Umsätze stiegen seit 2015 jährlich um durchschnittlich 2,7 % auf aktuell 94,7 Mrd. US $ in 2020. Das berichtete Frederique Tutt vom Marktforschungsinstitut NPD Group. Zu den weltweit größten Gewinnern des vergangenen Jahres zählten Games & Puzzles, die um 25 % zulegen konnten. Die Aufwärtsentwicklung hielt auch in den ersten vier Monaten 2021 mit Wachstumsraten zwischen 7% (Australien), 16% (Europa) und 26% (USA + Kanada) an.
Einiges Kopfzerbrechen bereitete den ICTI-Mitgliedern weiterhin die Corona-Pandemie, die erneut ein Präsenzmeeting unmöglich gemacht hatte. Die gegenwärtigen Planungen sehen aktuell für das Jahr 2022 ein Jahrestreffen im Rahmen der Spielwarenmesse oder, sollte sich die Lage deutlich entspannen, ein Meeting in Peking vor. „Derzeit bleibt uns nichts anderes übrig“, so Ulrich Brobeil, „als auf Sicht zu fahren.“