Spielwarenmesse

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Spielwarenmesse: Aktuelles Stimmungsbild von Besuchern und Ausstellern

Jährlich treffen auf der Spielwarenmesse in Nürnberg rund 65.000 Einkäufer und Fachhändler auf 2.800 Hersteller. Um zu erfahren, wie sie mit der weltweiten Covid-19-Pandemie und deren Folgen umgehen, hat die Spielwarenmesse eG als Veranstalter des Branchenleitevents eine repräsentative Umfrage unter ihren Besuchern und Ausstellern durchgeführt. 1.810 Fachbesucher aus 42 Ländern sowie 548 Unternehmen aus 48 Ländern nahmen an der im Frühjahr durchgeführten Erhebung teil.

Auf Besucherseite haben Verantwortliche verschiedener Handelsformen den Fragebogen ausgefüllt – die meisten davon betreiben sowohl ein stationäres Geschäft als auch einen Onlineshop. Dabei konnten viele von ihnen neue Verkaufskanäle schaffen, um trotz der Covid-19-Pandemie für die Kunden erreichbar zu sein: in Form von bestehenden Onlineshops (43,9%), neu erstellten Onlineshops (9,1%), durch Lieferservice (22,8%), Abholung am Laden (14,4%), Initiativen lokaler Geschäfte (7,1%) oder durch neue Wege der Kundenkommunikation (18,3%). Bei der Art der Kommunikation standen Telefon, E-Mail, Messenger-Dienste, Social Media und Online-Werbung hoch im Kurs.

Trotz der Bemühungen des Fachhandels hat die Krise auch ihre Schattenseiten hinterlassen. Aufgrund der aktuellen Situation mussten 45,6% der Ladeninhaber Kurzarbeit anmelden und 18,6% von ihnen Mitarbeiter entlassen. Auswirkungen der Krise, die auch bei den befragten Herstellern der Spielwarenbranche spürbar sind. Hier vermeldeten 52,6% Kurzarbeit, 43,4% die Arbeit im Home-Office und 22,7% die Entlassung von Mitarbeitern. Gleichzeitig unterstützen die Unternehmen zu beliefernde Händler mit längeren Zahlungsfristen, Rabatten, beim Aufbau von Onlineshops oder durch die Direktlieferung zum Kunden.

Neue Wege der Kundenkommunikation

Der Einsatz solcher vielseitigen Maßnahmen bringt in der Krise auch positive Aspekte hervor. Hersteller und Händler haben vor allem neue Wege der Kundenkommunikation geschaffen, digitale Angebote schneller umgesetzt als geplant oder ganz neu für sich entdeckt, ihre Geschäfts- und Arbeitszeitmodelle weiterentwickelt, das interne Krisenmanagement verbessert sowie den Teamgeist gestärkt. Dadurch blicken die Befragten relativ hoffnungsvoll dem restlichen Jahresverlauf entgegen: 25,8% der Händler und 32% der Hersteller rechnen mit einem Ausgleich des Umsatzeinbruchs durch neue Verkaufskanäle, 49,7% bzw. 45,5% mit der Erholung ihres Geschäfts.

„Die Ergebnisse bilden das aktuelle Stimmungsbild in der Spielwarenbranche ab. Die Krise stellt für Handel und Industrie eine enorme Herausforderung dar, beschleunigt aber gleichzeitig die Umsetzung neuer, zukunftsweisender Maßnahmen“, analysiert Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG.

Spielwarenmesse eG strukturiert Indien-Geschäft neu

AHK Indien übernimmt Repräsentanz – Kids India 2020 in Mumbai fällt aus

Seit acht Jahren agiert die Spielwarenmesse eG auf dem indischen Markt. Der Messeveranstalter und Marketingdienstleister hat erfolgreich die Kids India ins Leben gerufen, die sich zu Indiens größter B2B-Spielwarenfachmesse etabliert hat und im Rahmen des World of Toys Programms auch eine Beteiligung internationaler Aussteller ermöglicht. Aufgrund der aktuellen Lage rund um die Covid-19-Pandemie reagieren die Verantwortlichen und leiten neue strategische Schritte ein. Am 1. Juni hat die Deutsch-Indische Handelskammer (AHK Indien) die Repräsentantenfunktion in Indien übernommen. Das weltweite Netzwerk der Spielwarenmesse eG besteht bereits aus 58 Auslandsvertretungen, die für 104 Länder zuständig sind.

Die AHK Indien unterstützt künftig Unternehmen, Fachbesucher und Pressevertreter mit allen Informationen rund um die Messeteilnahme – von der Ausstelleranmeldung über die Fachbesucherregistrierung bis hin zur Reiseorganisation. Das nächste große Projekt steht mit der Spielwarenmesse an. Die Planungen für die Weltleitveranstaltung der Branche, die vom 27. bis zum 31. Januar 2021 in Nürnberg stattfindet, laufen bereits und berücksichtigen die aktuelle Situation. So wurde die Anmeldefrist für Aussteller bis zum 31. Juli 2020 verlängert. Hingegen setzt die Kids India in Mumbai 2020 aus. Die unüberschaubare Lage in Indien zu Corona-Zeiten verhindert eine sichere und effiziente Messedurchführung im Herbst.

Die Spielwarenmesse eG greift mit der AHK Indien auf ein bewährtes und erfahrenes Team zurück. Bereits eine frühere gut funktionierende Zusammenarbeit zum Eintritt in den indischen Markt lässt auf eine erfolgreiche Fortsetzung hoffen. „Wir freuen uns auf die professionelle Unterstützung der AHK Indien. Denn wir sehen in dem Land, das für fortgeschrittene Urbanisierung und eine stark wachsende, gut ausgebildete Mittelschicht steht, nach wie vor hohes Potenzial und eine zukunftsweisende Perspektive“, resümiert Ernst Kick, der Vorstandsvorsitzende der Spielwarenmesse eG. Mit mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung unter 25 Jahren haben sich in Indien die Wachstumsraten für Konsumgüter, insbesondere für Spielzeug und Kinderprodukte, in den letzten Jahren enorm entwickelt.

Spielwarenmesse eG | Nachfolge im Vorstand geregelt

Ernst Kick und Dr. Hans-Juergen Richter scheiden Mitte 2021 aus –  Christian Ulrich, Florian Hess und Jens Pflüger bilden neues Trio

Die Verantwortlichen der Spielwarenmesse eG stellen die Weichen für die Zukunft und geben für Mitte des nächsten Jahres einen Stabwechsel bekannt. Die langjährigen Vorstände Ernst Kick (Vorsitz) und Dr. Hans-Juergen Richter scheiden zum 30. Juni 2021 satzungsgemäß aus ihren Ämtern aus. Die künftige Führungsriege wird auf drei Vorstände erweitert. Mit Christian Ulrich, Florian Hess und Jens Pflüger übernehmen ab dem 1. Juli 2021 drei erfahrene Branchenkenner das Zepter beim Messe- und Marketingdienstleister in Nürnberg. Dieser Beschluss wurde in der Aufsichtsratssitzung am 8. Mai 2020 gefasst.

Mit der frühzeitigen Entscheidung des Wechsels im Vorstand handeln die Verantwortlichen der Spielwarenmesse eG bedacht und vorausschauend. „Messen nehmen nach wie vor einen hohen Stellenwert ein und werden nicht an Bedeutung verlieren. Der persönliche Kontakt bleibt in allen Branchen einfach unerlässlich. Damit die Spielwarenmesse eG auch weiterhin erfolgreich und handlungsfähig agiert, ist dieser strategische Schritt konsequent und richtig“, erklärt Axel Kaldenhoven, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Spielwarenmesse eG.

Dank des großen zeitlichen Rahmens sind optimale Bedingungen für eine fließende Übergabe gewährleistet. Die zukünftige Führungsgeneration übernimmt ein solides Unternehmen, dessen Ausrichtung Ernst Kick und Dr. Hans-Juergen Richter in den letzten Jahren marktgerecht weiterentwickelt und entscheidend geprägt haben. Mit seinem Amtsantritt in 2002 hat Ernst Kick als Vorstandsvorsitzender die Genossenschaft gestärkt, die Leitfunktion der Spielwarenmesse konzeptionell ausgebaut und die Internationalisierung vorangetrieben. Dr. Hans-Juergen Richter zeichnet seit 2005 in erster Linie für juristische Belange und Mitgliederangelegenheiten verantwortlich.

Jens Pflüger, Director IT & Finance Spielwarenmesse eG, Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender Spielwarenmesse eG, Dr. Hans-Juergen Richter, Vorstand Spielwarenmesse eG, Florian Hess, Director Fair Management Spielwarenmesse eG, Christian Ulrich, Director Marketing Spielwarenmesse eG

Das künftige Vorstandstrio stammt aus den eigenen Reihen. Christian Ulrich, Florian Hess und Jens Pflüger verfügen über langjährige Erfahrungen im Messewesen und haben als Mitglieder im Führungskreis der Spielwarenmesse eG an der bisherigen Strategie und dem Aufbau internationaler Messeprojekte maßgeblich mitgewirkt. Die Ressorts sind klar strukturiert: Bei Christian Ulrich werden als Sprecher des Vorstands die Bereiche Marketing, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Neue Geschäftsfelder liegen. Florian Hess verantwortet künftig die Veranstaltungsorganisation, den Vertrieb und rechtliche Angelegenheiten. Jens Pflüger wird für die Bereiche Finanzen, IT, Personal, Digitalisierung und Mitgliederbetreuung zuständig sein.

„Ich freue mich darauf, im nächsten Jahr die Vorstandsarbeit in vertrauensvolle, kompetente Hände übergeben zu können“, sagt Ernst Kick. Für die Übergabe in Zeiten wie diesen macht er Mut: „Das Messewesen steht vor beispiellosen Herausforderungen. Da das Team bereits vor Corona begonnen hat, alternative Formate zu entwickeln und wir die Übergabephase gerne begleiten, bin ich optimistisch, dass das Führungstrio auch künftig die Geschicke der Spielwarenmesse eG optimal meistern wird.“

Spielen ist ein Alleinstellungsmerkmal für Nürnberg

Nürnberg hat das Zeug zum Spielen! Dieses doppeldeutige Motto wird durch den geplanten Ausbau des „Pellerhauses“ zu einem „Haus des Spielens“ mit noch mehr Leben erfüllt. Das dort beheimatete Deutsche Spielearchiv Nürnberg wird gerade zu einem global wirksamen „Netzwerkknoten“ mit vielfältigen Beziehungssträngen ausgebaut. Bereits jetzt ist das neue Zentrum ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbung Nürnbergs zur Kulturhauptstadt Europas N2025 – aber die Planungen laufen unabhängig von deren Erfolg. Das Haus des Spielens wird ein Ort des analogen und digitalen Spielens, ein Forschungszentrum für das Spielen der Zukunft und ein Spielezentrum zugleich. Ein permanenter Spielort mit internationaler Strahlkraft für Spiel-Professionals – Menschen die im weitesten Sinne beruflich mit Spielen zu tun haben – und Spiel-Begeisterte.

Den kompletten Artikel von Peter Budig „Haus des Spielens – eine Spielenetzwerk entsteht in Nürnberg“, den er für das Spielwarenmesse® Online-Magazin verfasst hat und uns die Spielwarenmesse zur Verfügung gestellt hat, finden Sie unter dem Link:

https://www.spielwarenmesse.de/magazin/artikeldetail/spielenetzwerk-haus-des-spielens/

Spielwarenmesse erkennt „Calculix“ den ToyAward ab

Erstmals in der Geschichte des ToyAwards ruft die Spielwarenmesse in einer Kategorie nachträglich den Sieger zurück. Es geht um das Produkt „Calculix number bricks“. Der Aussteller Calculix hatte mit dem Zahlenlernsystem in der Kategorie „Startup“ den ToyAward der 71. Spielwarenmesse gewonnen.

Bereits während der Veranstaltung kamen von der Firma Sumblox, deren Produkte noch bis vor Kurzem von Calculix vertrieben worden, Plagiatsvorwürfe auf. Diesen sind die Verantwortlichen der Spielwarenmesse eG nachgegangen. Die Recherchen und die rechtliche Überprüfung der Situation haben ergeben, dass das Produkt „Sumblox“ spätestens seit dem 3. Oktober 2014 auf dem US-Markt vertrieben wurde. Zudem ist der übereinstimmende Gesamteindruck der Bausteinserie „Calculix“ mit „Sumblox“ nahezu identisch.

Der ToyAward der Spielwarenmesse wendet sich an Hersteller von „echten“ Innovationen. Neben weiteren Aspekten steht die Originalität des jeweiligen Produkts im Fokus. „Unser Interesse liegt in dieser Angelegenheit einzig darin, unseren ToyAward zu schützen, indem wir sicherstellen, ihn nur an Produkte zu vergeben, die den zugrunde gelegten Kriterien entsprechen“, erklärt Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG. „Calculix“ scheint diese wesentlichen Voraussetzungen nicht zu erfüllen. Deshalb macht die Spielwarenmesse von ihrem in den Teilnahmebedingungen formulierten Recht Gebrauch und zieht den am 28. Januar 2020 in der Kategorie „Startup“ verliehenen ToyAward 2020 mit sofortiger Wirkung zurück.

messetrends Nr. 3/2020

Unsere messetrends Nr.3 2020 sind heute erschienen. Hier können Sie sie online lesen: (Zum Lesen bitte auf das Cover klicken.)