Monatliche Archive: Oktober 2020

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Gipfeltreffen mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier / Lob von Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller für die Spielwarenbranche

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier lud am 22. Oktober Vertreter von Wirtschaftsverbänden zur dritten Videokonferenz, um sich über die Situation von Unternehmen und einzelner Branchen auszutauschen.

An der Konferenz nahmen ca. 35 Vertreter zahlreicher Spitzenverbände der Industrie und des Mittelstands wie der DVSI teil. Schwerpunkte der Gespräche waren die aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie und die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen, aber auch der Entwurf für die Eckpunkte des Sorgfaltspflichten¬gesetzes.

Peter Altmaier betonte, dass die Bundesregierung die Wirtschaft auch über die bereits erfolgten Unterstützungsmaßnahmen, die derzeit ein Volumen von ca. 70 Mrd. EURO erreicht haben, mit einem „Fitness-Programm“ unterstützen wird, räumte allerdings ein, dass es schwierig sei, jedem gerecht zu werden. Gleichzeitig bekräftigte der Bundeswirtschaftminister seine ablehnende Haltung gegenüber einem Lieferkettengesetz, das in der aktuellen Situation für den Mittelstand kontraproduktiv sei. Altmaier rechnet für 2021 mit einem deutlichen gesamtwirtschaftlichen Wachstum.

DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil wies in seinen Ausführungen darauf hin, dass die produzierenden Unternehmen der Spielwarenbranche, aber auch der Handel von der Pandemie sehr unterschiedlich hart getroffen werden. Das Segment Karneval und Festartikel, das sich durch die Absage aller Veranstaltungen seit fast 7 Monaten in einem Quasi-Lockdown befindet, steht vor einem wirtschaftlichen Kollaps. Der DVSI würde sich gerade für diesen Produktbereich weitere Finanzierunghilfen wünschen, um einen flächendeckenden Aderlass einer klein- und mittelständischen Branche zu vermeiden.

Ausdrücklich hob der DVSI-Geschäftsführer die Rolle des stationären Spielwarenhandels hervor, der nach wie vor ein zentraler Vertriebskanal für die Branche ist. „Die Spielwarenindustrie“, betonte Ulrich Brobeil seinen Stellenwert, „bleibt von der Krise durch die schlechte Lage des stationären Handels und erste Insolvenzen betroffen.“ Bei einem weiteren Lockdown sollte die Bundesregierung im Blick behalten, dass der stationäre Fachhandel nicht einseitig belastet wird wie etwa beim Lockdown im März. Drogeriemärkte, die weiterhin Spielzeug verkaufen durften, und der Onlinehandel waren eindeutige Nutznießer: „Es ist unser Anliegen, dass die Verödung der Innenstädte und die Marktkonsolidierung nicht weiter vorangetrieben wird.“ Insgesamt erhofft sich der DVSI von der Politik, dass die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen wie die Gewährung von Soforthilfen fortsetzt und den verminderten Mehrwertsteuersatz auch¬ 2021 beibehält. Über die Forderungen und Wünsche der Spielwarenbranche informierte der DVSI im Anschluss der Videokonferenz auch führende Landes- und Bundespolitiker sowie die über 100 DVSI Botschafter des Spielens.

SPIELZEUGBRANCHE POSITIONIERT SICH ALS VORREITER

Regelmäßig informiert der DVSI Sie über das Vorhaben der Bundesregierung, noch in dieser Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz zu verabschieden. Ziel des Gesetzes ist es, dass Menschrechte und ökologisch-soziale Mindeststandards in den Wertschöpfungsketten deutscher Unternehmen, also auch in der Spielzeugindustrie eingehalten werden. Der Entwurf für die Eckpunkte dieses Sorgfaltspflichtengesetz liegt inzwischen vor. Laut Bundesregierung sollen die Berichtspflichten so aufwandsarm wie möglich und Synergieeffekte mit bereits implementierten Systemen genutzt werden. Über einzelne Eckpunkte wie Unternehmensgröße und Haftungsfragen gibt es in der Koalition eine Kontroverse. Nach Einschätzung des DVSI wird das Gesetz aber noch in dieser Legislaturperiode kommen.

Der DVSI leistete in dem komplexen Gesetzgebungsverfahren mit zahlreichen Expertenanhörungen seinen Beitrag und steht mit dem BMZ seit 2016 im Austausch. Diese konstruktive Haltung würdigte jetzt der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller. In seinem Schreiben an DVSI Geschäftsführer Ulrich Brobeil betonte der Minister, dass er sich sehr freue, „dass der DVSI einer der privatwirtschaftlichen Akteure ist, der sich bereits seit Jahren für menschenwürdige Arbeit und Nachhaltigkeit entlang globaler Lieferketten einsetzt.“ Außerdem hob der Entwicklungsminister das Engagement des Verbandes hervor, eine aktive Rolle in der neuen Fair Toys Organisation einzunehmen. Die Spielzeugbranche, so sein Fazit, würde mit gutem Beispiel vorangehen.

Ulrich Brobeil meint dazu: „Das Schreiben freut uns. Es bestätigt unsere Strategie, auch in kritischen Diskursen eine aktive, konstruktive Rolle einzunehmen statt nur Beobachter von Veränderungsprozessen zu sein.“

Spielwarenmesse: 20. – 24. Juli

Wie die Spielwarenmesse eG in Nürnberg heute mitteilte, wird die „Spielwarenmesse Summer Edition“ vom 20. bis 24. Juli 2021 in Nürnberg stattfinden. Mit der neuen Tagesfolge von Dienstag bis Samstag kommt die Messe dem Wunsch vieler Händler und Einkäufer entgegen, einen Wochentag mehr anzubieten. 

„Mein Team und ich freuen uns sehr darauf, endlich wieder einen Live-Event auszurichten, nach dem sich der Markt sehnt. Die Signale sind eindeutig“, sagt Ernst Kick, Vorstandsvorsitzender der Spielwarenmesse eG, und verrät: „Das Konzept wird sich natürlich von der Veranstaltung im Winter abheben und auf die Bedürfnisse der Aussteller und Besucher zum veränderten Termin abzielen.“ Bereits mit der neuen Laufzeit von Dienstag bis Samstag komme die Messe dem Wunsch vieler Händler und Einkäufer entgegen, einen Werktag mehr zu nutzen. Bei der inhaltlichen Ausrichtung unterstütze laut Messe die Industrie das Vorhaben des Gastgebers, ein sinnreiches Angebot an Informationen und Produktneuheiten vorzustellen. Das Weihnachtsgeschäft spiele ebenso eine Rolle wie der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr.

Einzelheiten zum Konzept gibt die Spielwarenmesse eG im Laufe der kommenden Monate bekannt.

Stuttgarter Messeherbst findet nicht statt

Aktuelle Entwicklungen in Baden-Württemberg, Stuttgart und dem Landkreis Esslingen machen Durchführung des Stuttgarter Messeherbsts unmöglich 

Der Stuttgarter Messeherbst mit all seinen Einzelmarken (19. – 22. November 2020) kann nicht wie geplant stattfinden.
„Die positiven Entwicklungen der vergangenen Monate sowie zahlreiche in der gesamten Republik durchgeführte Messen haben gezeigt: Messen in Deutschland sind mit entsprechenden Sicherheits- und Hygienekonzepten für alle Beteiligten sicher umsetzbar. Deshalb haben auch wir die Planungen für den Stuttgarter Messeherbst mit aller Kraft und voller Zuversicht vorangetrieben“, so Guido von Vacano, Mitglied der Geschäftsleitung der Messe Stuttgart. „Trotz dieses Rückenwinds, eines genehmigten Sicherheits- und Hygienekonzepts, positiver Resonanz aus der Ausstellerschaft sowie des unermüdlichen Einsatzes aller Kolleginnen und Kollegen findet der Stuttgarter Messeherbst leider nicht statt.“ Gründe für die Absage-Entscheidung waren letztlich die aktuellen Infektionszahlen sowie die Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart sowie dem Landkreis Esslingen.  „Vor diesem unsicheren Hintergrund ist eine verlässliche Planung des Messeherbsts nicht mehr möglich“, so von Vacano. „Wir bedauern die Absage zutiefst. Über 700 Aussteller wollten gemeinsam mit uns die Besucher begeistern und die ‚Plattform Messe‘ nutzen. Mehrere tausend Menschen hatten sich binnen weniger Verkaufstage bereits ihr Online-Ticket gesichert. Bei allen Ausstellern, Partnern und Ticketkäufern möchten wir uns deshalb herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Wir sind auch weiterhin der verlässliche Partner an ihrer Seite und freuen uns schon heute auf den Stuttgarter Messeherbst 2021!“ 
Der nächste Stuttgarter Messeherbst findet vom 18. bis 21. November 2021 statt.

Deutscher Jugendliteraturpreis 2020 vergeben

Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird jährlich vom Arbeitskreis Jugendliteratur vergeben. Die diesjährige Auszeichnung in der Kategorie „Kinderbuch“ geht an die Formen-Trilogie „Dreieck Quadrat Kreis“ von Jon Klassen und Mac Barnett übersetzt von Thomas Bodmer, erschienen im NordSüd Verlag.

Die Trilogie „Dreieck Quadrat Kreis“ ist Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2020 in der Kategorie „Kinderbuch“


Jon Klassen illustriert diese drei Geschichten mit einfachen Formen und luziden Farben, und Mac Barnett braucht nur wenige Worte, um einen Strudel von Fragen aufzuwerfen. Zusammen haben sie ein Meisterwerk – nein, drei Meisterwerke – voller Humor und tieferer Bedeutung geschaffen.
Die Jury begründet: 
»Dass scheinbar ganz einfache Formenbücher spannende Geschichten erzählen können, zeigen Mac Barnett und Jon Klassen. Gemeinsam haben sie drei Formen zu titelgebenden Bilderbuchhelden entwickelt, die sich charakterlich deutlich voneinander unterscheiden und doch gleich drei gemeinsame Abenteuer bestehen. Jedes der drei Bücher kann als Einzelwerk gelesen werden (…). Wer jedoch alle drei Bücher liest, erkennt bald, wie die Geschichten über ihren eigentlichen Rahmen hinaus noch weitergehen, miteinander verflochten sind und sich gegenseitig beeinflussen.

Drei Formen – drei Bücher  

Die Formen-Trilogie handelt von den drei Freunden Dreieck, Quadrat und Kreis. Dreieck möchte seinem Freund Quadrat einen fiesen Streich spielen. Der Streich scheint zu gelingen, aber ob das gut ausgeht? Quadrat versucht etwas zu schaffen, das so vollkommen ist wie sein Freund Kreis. Quadrat merkt aber bald, dass etwas Vollkommenes zu schaffen sehr schwierig ist. Kreis will mit seinem Freunden Quadrat und Dreieck Verstecken spielen. Doch Dreieck bricht eine Regel und gerät in Gefahr. Kann Kreis Dreieck retten? Und wo war Quadrat die ganze Zeit über?

Über die weiteren Preisträger in den anderen Kategorien berichten wir in Kürze.

DVSI informiert: Frankreich erneuert Selbstverpflichtung gegen Geschlechterstereotype im Spielzeugmarketing

Aus aktuellem Anlass fasste der deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) den Stand dieser Problematik in den Ländern Frankreich, Spanien und Deutschland zu einer Information zusammen.

Ende September erneuerten Spielwarenhersteller, Einzelhändler, der französische Conseil supérieur de l’audiovisuel (CSA; dt. Hoher Rat für audiovisuelle Medien) und die Union des Marques (UDM; dt. Markenverband) als Mitgliedsverband der World Federation of Advertisers (WFA; dt. Weltverband der Werbetreibenden) sowie Regierungsvertreter ihre freiwillige Selbstverpflichtung gegen Geschlechterstereotype im Spielwarenmarketing aus dem Jahr 2019, indem sie die Charta für eine gemischte Darstellung von Spielwaren, Edition 2020 unterzeichneten. 

Die jeweiligen Interessenvertreter verpflichten sich u.a. dazu:das Design von Produkten, Spielwarenbeschreibungen und Bildmaterial zu änderngeschlechterspezifische Abschnitte in Katalogen und auf Websites zu entferneneine gemischte Darstellung von Spielwaren in der Werbung zu gewährleistenTools zu unterstützen und zu entwickeln, mit denen Hersteller ihre Produkte ohne Geschlechterstereotype bewerben könnendie breite Öffentlichkeit entsprechend zu sensibilisieren. Ferner arbeiten die Unterzeichner an der Entwicklung: eines praktischen Leitfadens zur Gestaltung von Produkten und Katalogen, Verkaufsstellen und der Organisation von Händler-Websiteseines bis 30. November 2020 zu veröffentlichenden Schulungsmoduls, mit dessen Hilfe Verkaufsmitarbeiter Käufer auf der Grundlage des Alters oder der Interessen eines Kindes anstelle des Geschlechts beraten könneneines Berichts über die Umsetzung dieser Selbstverpflichtungen, der im Januar 2021 von der französischen Fédération des Commerces spécialistes des Jouets et des Produits de l’Enfant (FCJPE; dt. Verband des Fachhandels für Spielwaren und Kinderprodukte) und der Fédération du Commerce et de la Distribution (FCD; dt. Verband für Handel und Vertrieb) veröffentlicht werden soll.

Was sind die nächsten Schritte in Frankreich?

Das nächste Treffen aller Unterzeichner findet im März 2021 statt und dient der Überprüfung der erzielten Fortschritte.

Was tut sich in anderen europäischen Ländern?

Im März 2019 kündigte das spanische Verbraucherministerium Pläne für die Regulierung der Werbung für Spielwaren für Kinder und Jugendliche an, mit der geschlechtsspezifische Botschaften aus der Werbung verbannt werden sollen. Die Asociación Española de Fabricantes de Juguetes (AEFJ; dt. spanischer Verband der Spielzeughersteller) hat eine Kommission für Geschlechtergleichheit gegründet und plant die Einführung einer Leitlinie zu diesem Thema.

Was sind die Maßnahmen der WFA?

Die WFA ist Gründungsmitglied der „Unstereotype Alliance“ zur Bekämpfung von Stereotypen in der Werbung. Im Rahmen dieser Selbstverpflichtung hat die WFA einen Leitfaden für moderne Geschlechterdarstellungen konzipiert sowie einen Ratgeber zu Diversität und Inklusion im Marketing. Zudem veranstaltet die WFA am 18. November 2020 ein Online-Meeting zum Thema „Responsible Advertising and Children“ (RAC). Anmelden kann man sich jetzt schon hier.

Was tut sich in Deutschland?

In Deutschland hat diese Thematik (noch) keine vergleichbare Dynamik angenommen. Der Fokus der Debatten um Genderneutralität liegt derzeit insbesondere auf der sprachlichen Regelung. Über die vergangenen Jahre wurde die Frage nach genderneutralem Spielzeug medial regelmäßig aufgegriffen, wobei „Genderforscher und Feministinnen [….] aggressives Gender-Marketing [beklagten]“ (siehe Beitrag im Deutschlandfunk vom 10.08.2019 – Prägt Spielzeug die Geschlechter?). Die Bundesregierung beschloss am 8. Juli 2020 die von Bundesfrauenministerin Dr. Franziska Giffey vorgelegte nationale Gleichstellungsstrategieund erklärt darin ihre Bestrebung „stereotype Rollenbilder bei der Darstellung von Frauen und Männern, speziell in Filmen und in der Werbung, bekämpfen“ zu wollen. Der Deutsche Kulturrat legte im August diesen Jahres einen Forderungskatalog zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in Kultur und Medien vor. Der Spitzenverband der deutschen Kultur­verbände fordert darin u.a.„in der frühkindlichen und außerschulischen Bildung sowie an den allgemeinbildenden Schulen bei jeglichem Lehrmaterial – sowohl mit Blick auf den Inhalt als auch die Gestaltung – sowie der pädagogischen Methodik darauf geachtet wird, nicht stereotypisierte Vorbilder zu präsentieren.“

Erfahrungsgemäß schwappen die Entwicklungen in Frankreich aber über kurz oder lang nach Deutschland (siehe Lieferkettengesetz; Chemikalienregulierung). Unser politisches Netzwerk ist bereits aktiviert. Zudem planen wir den DVSI Arbeitskreis Genderneutralität. 

Hong Kong Toys & Games Fair and Baby Products Fair Rescheduling to April 2021

In view of the pandemic situation, the Hong Kong Special Administrative Region (HKSAR) Government has implemented various disease prevention and control measures and restrictions on incoming visitors, while many countries and regions have also issued travel alerts and implemented quarantine measures. These mean that overseas exhibitors and buyers will have great difficulty joining the HKTDC Hong Kong Toys & Games Fair and the HKTDC Hong Kong Baby Products Fair, originally scheduled for 11-14 January 2021. After consultation with industry representatives and key stakeholders, a decision has been made to reschedule the above two fairs to 27-30 April 2021 at the Hong Kong Convention and Exhibition Centre, coinciding with the HKTDC Hong Kong Gifts & Premium Fair. The concurrent Hong Kong International Printing & Packaging Fair and DeLuxe PrintPack Hong Kong, jointly organised by the HKTDC and CIEC Exhibition Company (HK) Ltd, will be held at AsiaWorld-Expo. Meanwhile, the business matching and virtual meeting features offered by the HKTDC Autumn Sourcing Week丨ONLINE* (16 to 27 November 2020) will continue to assist global exhibitors and buyers overcome some of the challenges during these trying times. When the pandemic situation improves and circumstances allow, the HKTDC will resume physical exhibitions to help global buyers and sellers do business.