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Weiter auf Internationalisierungs-Kurs: Ravensburger übernimmt US-Spieleverlag Thinkfun

Die Ravensburger Gruppe verstärkt ihre Ausrichtung als internationale Unternehmensfamilie mit einer neuen Akquisition: Zum 30. September übernimmt Ravensburger den US- Spieleverlag Thinkfun mit Sitz in Alexandria, Virginia. Der Name ist Programm: Das Unternehmen vereint „Thinking“ mit „Fun“ und entwickelt Denk- und Logikspiele mit hohem Spaßfaktor. Thinkfun beschäftigt 41 Mitarbeiter und erzielte in den vergangenen Jahren ein starkes und profitables Wachstum. Mit der Akquisition baut Ravensburger seine Position im wichtigen US-amerikanischen Spielwarenmarkt weiter aus. Zudem soll Thinkfun seine ausgewiesene Kompetenz für Denk- und Logikspiele in die Unternehmensgruppe einbringen.

Bislang das bekannteste Spiel von Thinkfun: Rush Hour

Bill Ritchie und Andrea Barthello gründeten Thinkfun vor 32 Jahren und spezialisierten sich von Anfang an auf die Entwicklung von „Braingames“. Diese basieren auf Spielideen, die besonders das Denkvermögen fördern und doch so unterhaltsam umgesetzt sind, dass die Spieler dabei auch „versteckt“ lernen. Zudem wecken die Spiele Interesse an Naturwissenschaften, Programmierung und Technik. Für sein Programm wurde Thinkfun vielfach ausgezeichnet. Das bekannteste Produkt ist der Denkspielklassiker „Rush Hour“, der international ein Erfolg wurde: Ein Auto muss mit möglichst wenig Zügen aus einer verzwickten Parkposition herausmanövriert werden.

Ritchie und Barthello suchten auf lange Frist einen Partner mit starker internationaler Marke und Digitalkompetenz, der Thinkfun neue Entwicklungschancen bietet. Unter vielen Interessenten fiel die Wahl auf Ravensburger, die am 13. September besiegelt wurde.

Das Gründerduo erklärte in einem gemeinsamen Statement: „Wir haben jemanden gesucht, der unser Lebenswerk weiterführt. Ravensburger ist eine erfolgreiche internationale Unternehmensgruppe und bietet Thinkfun ein ideales Umfeld für weiteres Wachstum, neue Produktentwicklungen und zukünftig auch digitale Innovation.“ Der Ravensburger Vorstandsvorsitzende Clemens Maier sagte: „Wir kennen und schätzen Thinkfun seit Langem. Mit der Akquisition erweitern wir international unser Markenportfolio und bauen in unserem Unternehmen eine neue Kompetenz für Denkspiele auf.“

Günstiges Marktumfeld im US-Spielwarenmarkt

Thinkfun ist in den USA Marktführer in der Kategorie Braingames. Das Marktumfeld ist günstig: Der US-Spielwarenmarkt wuchs im vergangenen Jahr um fünf Prozent. Spiele und Puzzles sind dort die größten Warengruppen und gelten als Wachstumstreiber. Thinkfun Produkte haben sich aber auch weit über die USA hinaus einen Namen gemacht und wurden in viele Sprachen übersetzt.

Ravensburger investiert in internationale Entwicklung

Die Ravensburger Gruppe setzt mit der jüngsten Akquisition ihren Kurs in Richtung internationale Entwicklung und Digitalkompetenz fort. Ende 2012 investierte das Unternehmen in das US-Spielestart-up Wonder Forge in Seattle. Anfang 2015 erwarb Ravensburger den schwedischen Spielwarenhersteller BRIO im Malmö. Und vor Kurzem beteiligte sich Ravensburger am englischen Verlag Wonderbly, London, der personalisierte Kinderbücher digital entwickelt.

Durch den Kauf von Thinkfun baut die Ravensburger Gruppe ihre Handelsposition im US-Spielwarenmarkt aus. Im Gegenzug ergeben sich für die Thinkfun Produkte neue Vertriebswege und erhöhte Absatzchancen in Europa. Thinkfun wird seine Geschäfte innerhalb der Ravensburger Gruppe als eigenständige Marke mit dem bestehenden Management am Firmensitz in Alexandria, Virginia, weiterführen. Co-Gründer Bill Ritchie wird als Chief Creative Officer weiter für das Unternehmen tätig sein.

LEGO: Umsatz- u. Gewinnrückgang – Mitarbeiterabbau um 1400 Personen

Die Gruppe bereitet sich nun auf eine Restrukturierung des Unternehmens vor, um das langfristige Ziel zu erreichen, mehr Kindern auf der ganzen Welt LEGO Spielerlebnisse zu ermöglichen.

Finanzkennzahlen für das erste Halbjahr 2017 (im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016)

  • Umsatzrückgang um fünf Prozent, von 15,7 Milliarden Dänische Kronen auf 14,9 Milliarden Dänische Kronen
  • Sechs Prozent Rückgang beim operativen Gewinn, von 4,7 Milliarden Dänische Kronen auf 4,4 Milliarden Dänische Kronen
  • Drei Prozent Rückgang beim Reingewinn, von 3,5 Milliarden Dänische Kronen auf 3,4 Milliarden Dänische Kronen
  • Der operative Cash Flow aus betrieblicher Aktivität betrug 4,6 Milliarden Dänische Kronen im Vergleich zu 3,9 Milliarden Dänische Kronen

Die LEGO Gruppe hat heute die Finanzergebnisse für das erste Halbjahr 2017 vorgelegt, das am 30. Juni endete.  Der Umsatz für den Zeitraum betrug 14,9 Milliarden Dänische Kronen, was einen Rückgang von fünf Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 bedeutet. Die Ergebnisse in den einzelnen Marktregionen fielen unterschiedlich aus. In etablierten Märkten wie den USA und in Teilen Europas war ein Umsatzrückgang zu verzeichnen, während die Verkaufszahlen in Wachstumsmärkten wie China im selben Zeitraum im zweistelligen Bereich stiegen.

Der operative Gewinn betrug 4,4 Milliarden Dänische Kronen, was einen Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2016 bedeutet.  Die Gründe für diese Entwicklung sind geringere Einnahmen und höhere Kosten in Verbindung mit Investitionen in Produktionskapazität und Verwaltung, um steigenden Umsatzerwartungen zu begegnen. Leider erfüllten sich diese nicht.

Jørgen Vig Knudstorp, Chairman der Lego Gruppe, sagte: „Wir sind vom Umsatzrückgang in den etablierten Märkten enttäuscht und haben Schritte unternommen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Wir arbeiten eng mit unseren Partnern zusammen und vertrauen in unser langfristiges Potenzial, mehr Kinder in unseren etablierten Märkten in Europa und in den USA zu erreichen. Außerdem sehen wir  starke Wachstumschancen in aufstrebenden Märkten wie China.“

In der ersten Jahreshälfte erzielten Produktklassiker wie LEGO City, LEGO Friends, LEGO DUPLO und LEGO Technic die besten Ergebnisse. Auch Filmprodukte von LEGO Batman fanden viel Anklang bei den Verbrauchern.

Schlankere und einfachere Organisation geplant
Während der letzten fünf Jahre baute die LEGO Gruppe eine zunehmend komplexe Organisation auf, um das weltweite Wachstum im zweistelligen Bereich zu unterstützen.

Knudstorp sagte: „Die zunehmende Komplexität der Organisation erschwert nun unser Wachstum. Aus diesem Grund haben wir uns für eine Restrukturierung der gesamten Gruppe entschieden. In diesem Rahmen werden wir die bestehende Organisation verschlanken und unser Geschäftsmodell vereinfachen, um wieder mehr Kinder zu erreichen. Dies wirkt sich auch auf unsere Kosten aus. Außerdem wird in einigen Märkten eine Bereinigung der Lagerbestände entlang der Wertschöpfungskette durchgeführt. Die Umsetzung ist in vollem Gange.“

Die neue Organisation verstärkt den Fokus der LEGO Gruppe auf Märkte und Kunden weltweit.

Infolge dieser Pläne hält die LEGO Gruppe eine Reduzierung ihrer weltweiten Mitarbeiterzahl um ca. 8 Prozent bis Ende 2017 für notwendig. Hiervon sind ca. 1.400 Arbeitsplätze betroffen. Die LEGO Gruppe beschäftigt derzeit rund 18.200 Mitarbeiter.

„Wir bedauern es sehr, diesen Stellenabbau durchführen zu müssen, der das Leben vieler unserer Mitarbeiter weltweit betreffen wird. Mitarbeiter, die ihrer Arbeit jeden Tag mit so viel Leidenschaft nachgehen, wofür wir äußerst dankbar sind. Leider bleibt uns jedoch keine andere Wahl, als diese schwierige Entscheidung zu treffen“, sagte Knudstorp.

Die LEGO Gruppe wird betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein sozialverträgliches Angebot unter Berücksichtigung ihrer Betriebszugehörigkeit machen. Dazu zählen auch die Unterstützung für den Übergang in neue Positionen innerhalb oder neue Chancen außerhalb des Unternehmens. Die Personalanpassungen werden im Rahmen der geltenden Gesetze und in Absprache mit den zuständigen Arbeitnehmergremien durchgeführt.

Zurück zum  Wachstumskurs durch das Potenzial von LEGO System im Spiel
Die geplante Restrukturierung ist eine von zwei Maßnahmen, deren Durchführung die Gruppe plant. Die zweite Maßnahme besteht in der Erschließung von Möglichkeiten für neues Wachstum. Zu diesem Zweck zieht die Gruppe Änderungen ihrer erfolgreichen Formel für Produktentwicklung und -marketing in Erwägung, um ihr ehrgeiziges Ziel zu erreichen: mehr Kindern auf der Welt LEGO Spielerlebnisse zu ermöglichen, die spielerisches Lernen fördern.

Knudstorp sagte: „Wir glauben, dass unser wichtigster Beitrag für die Gesellschaft unsere kreativen LEGO Spielerlebnisse sind, da Spielen entscheidend für das Lernen und die Entwicklung von Kindern ist. Das Spielen mit LEGO Steinen regt die Vorstellungskraft an und fördert die Teamfähigkeit, Problemlösefähigkeiten und die Vorstellungskraft von Kindern. Der Baustein ist das Herzstück unseres Geschäfts und Kinder jeden Alters lieben ihn.  Er bietet unzählige Möglichkeiten und Vorteile für Kinder, und wir glauben, dass das LEGO System im Spiel ein enormes Potenzial hat.

„Wir werden neue Möglichkeiten finden, um Kinder und Eltern zu begeistern, darunter Innovationen zur Verschmelzung von physischen und digitalen Erlebnissen, wie beispielsweise unsere erfolgreiche soziale Plattform LEGO Life und das LEGO Set LEGO Boost zum Bauen und Programmieren.  Wir haben eine starke und beliebte internationale Marke, ein starkes Geschäft und wir sind zuversichtlich, mehr Kinder auf der ganzen Welt erreichen zu können.“

Kind + Jugend 2017 punktet mit Hallenerweiterung und verbesserter Verteilung der Produktsegmente

Die internationale Baby- und Kinderausstattungsbranche trifft sich vom 14. bis 17. September zur weltweit wichtigsten Messe, der Kind + Jugend, in Köln. Der ungebrochen hohe Zuspruch der Fachwelt spiegelt sich erneut in den Aussteller-zahlen wider: Mit über 1.200 Austellern (genau: 1.232, plus 5 Prozent) aus 50 Ländern (86 Prozent Auslandsanteil) zeigen mehr Hersteller denn je ihre Neuheiten und Produktentwicklungen. Hinzu kommt die Erweiterung der Ausstellungsfläche um Halle 4.1, die einige Aussteller zur Vergrößerung ihrer eigenen Standfläche nutzten. „So viel Kind + Jugend gab es noch nie. Mit ihrer einzigartigen Struktur an Ausstellern deckt die internationale Leitmesse nahezu lückenlos das gesamte Produktportfolio der Kinder- und Babyausstattung ab. Mit diesem breiten und hochwertigen Angebot setzt die Kind + Jugend weltweit Maßstäbe und zeigt die qualitative Vielfalt und Innovationskraft der Branche – eine Business-Plattform die ihresgleichen sucht“, erklärt Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse.

Die Kind + Jugend wartet in diesem Jahr mit einer Vielzahl an Neuerungen. Im Zuge der bereits im vergangenen Jahr angekündigten Erweiterung der Ausstellungsfläche von 100.000m² auf 110.000 m² erfolgte eine neue Verteilung der Produktsegmente mit dem Ziel die gesamte Wegeführung für die Fachbesucher zu verbessern. In der neuen Halle 4.1 befinden sich nun die Länderpavillons Großbritannien, Frankreich, Spanien und Russland sowie ein Teil des größten Angebotsbereichs für Autokindersitze und Kinderwagen. In den Hallen 10.2 und 11.3 erwarten die Besucher weitere Aussteller für Autokindersitze und Kinderwagen, ergänzt um Baby-, Kinder- und Schwangerschaftsmode. Aufgrund der Flächenvergrößerung konnten einzelne Themenbereiche nun in einer Halle zusammengefasst werden. Halle 10.1 bündelt damit die Produkte Textiles Wohnen, Spielen, Lernen, Lesen und Kinderspielwaren und Halle 11.1 erstmalig den gesamten Möbelbereich. Halle 11.2 widmet sich den Themen Gesundheit und Pflege, Essen und Trinken sowie Sicherheit im Indoor-Bereich.

Neue Sonderflächen
Um dem zunehmenden Trend hin zu Digitalisierung in der Branche Rechnung zu tragen, bietet die Kind + Jugend in diesem Jahr mit dem „Connected Kidsroom“ in Halle 11.1 eine eigene kleine Produktwelt, die die Themen Digitalisierung, digitale Helfer und smarte Produkte an einem zentralen Ort bündelt. Die Besucher können sich hier von der digitalen Waage oder Schlafampel, über App-gesteuerte Pulsmesser und Baby-Videophone bis hin zu Heizungssteuerung oder Überwachungskamera informieren. Darüber hinaus gibt es mit dem neu geschaffenen Design Hotspot #DESIGNINFOCUS in Halle 11.1 nun einen eigenen Bereich für designorientierte Produkte wie Möbel, Teppiche, Tapeten und Dekorationsartikel renommierter internationaler Hersteller und Newcomer. Dieser designorientierte Ausbau ergänzt die Ausstellungsfläche des Design Parc, in der bereits marktreif entwickelte außergewöhnliche Designstücke und Spielwaren ausgestellt werden.

Abwechslungsreiches Event-Programm
Neben der reinen Produktschau hält die Kind + Jugend 2017 erneut ein umfassendes Informations- und Event-Programm für alle Zielgruppen der Fachmesse, von Start-Ups und Jungdesigners bis zu etablierten, global agierenden Markenherstellern bereit. Dieses orientiert sich an der typischen Entwicklungs- und Vertriebskette eines Produktes. Am Beginn einer Produktentwicklung steht immer ein überzeugendes Konzept und ein Prototyp. Die besten Prototypen zeigt die Kind + Jugend mit den zehn Nominierten des Kids Design Award in Halle 11.1. Der Sieger-Award wird zum Messeauftakt um 13 Uhr im Trend Forum vergeben.

Der Kind + Jugend Innovation Award prämiert Neuentwicklungen, die zur kommenden Saison in den Handel kommen. Er hat sich zu einer feste Größe in der Branche etabliert und gilt als wichtiges Marketing- und Verkaufsargument im Handel. Die Gewinner werden in acht Kategorien am ersten Messetag um 10 Uhr ebenfalls im Trend Forum gekürt.

Als sehr aufschlussreich für Einkäufer und Händler hat sich der 2014 eingeführte Consumer Award erwiesen. Im Vorfeld der Messe sind Eltern in zahlreichen Ländern aufgefordert, über ihre Lieblingsprodukte abzustimmen. Die besten im Ranking werden mit dem Consumer Award ausgezeichnet. In diesem Jahr wird dieser in Deutschland, Großbritannien, Frankreich Niederlande, Österreich, Polen, Russland sowie der Türkei verliehen

Schließlich bietet das Kind + Jugend Trend Forum in Form von Vorträgen und Diskussionsrunden wertvolle Profitipps und Best Practices für den Berufsalltag. Internationale Experten informieren und beraten die Besucher etwa zu typischem Kaufverhalten junger Eltern oder geben Anregungen für das Ideen- und Innovationsmanagement innerhalb des eigenen Unternehmens.

Branchenverbände blicken positiv in die Zukunft
Der Bundesverband des Deutschen Spielwaren-Einzelhandels e.V. (BVS) zeigt sich optimistisch: Der Babyboom in Deutschland ging auch 2016 weiter und befeuerte die Umsätze der Baby- und Kinderausstatter. So gaben Eltern im vergangenen Jahr für ihre Kleinsten in den ersten drei Lebensjahren nach Einschätzung des IFH Retail Consultants 2,5 Mrd. Euro und damit vier Prozent mehr als im Vorjahr aus. Was den Markt der Kinderwagen angeht, stehen hochwertige Kinderwagen mit gedeckten Farben weiter hoch im Kurs. Laut Interconnection Consulting kauften die Deutschen in 2016 insgesamt 774.200 Kinderwagen inklusive Buggys (+2 Prozent zu 2016). Auch der Markt der Autokindersitze wuchs zuletzt: Die Deutschen kauften laut Interconnection Consulting rund 2,4 Mio. Autokindersitze (+2 Prozent zu 2016). Im Trend sind weiter rückwärtsgerichtete Autokindersitze mit besserem Aufprallschutz. Im Spielzeugbereich konsolidierte sich nach den überdurchschnittlichen Wachstumraten in den Vorjahren zuletzt der Markt. Während der Spielwaren-Gesamtmarkt laut npdgroup in 2016 um 3,6 Prozent zulegte, stieg der Umsatz für unter Dreijährige um 0,8 Prozent auf 529 Mio. Euro.

Der Umsatz der deutschen Möbelindustrie lag laut dem Verband der deutschen Möbelindustrie (VdM) im Jahr 2016 bei 18 Mrd. Euro. Anteilig produzierte die deutsche Möbelindustrie 2016 Kindermöbel im Wert von 2,4 Mrd. Euro. Hinzu kamen Kindermöbel-Importe im Wert von 1,7 Mrd. Euro. In der Summe ergibt sich ein Umsatzvolumen für Kindermöbel von 4,1 Mrd. Euro im Jahr 2016 und ein Möbelhandelsumsatz in Deutschland von 4,5 Mrd. Euro. Damit ist jedes achte in Deutschland produzierte Möbel ein Kindermöbel. In den Export gehen deutsche Kindermöbel kaum, wenngleich es Unternehmen gibt, die gute Exporterfolge erzielen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der verkauften Kindermöbel damit leicht gestiegen. Leicht zugenommen hat ebenfalls die Importware, so dass der Bereich Kinder- und Jugendmöbel ein wachsendes Segment darstellt. Die Zukunftsaussichten auf dem deutschen Markt sind positiv: Mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent an Neugeborenen im Jahr 2015 entwickelt sich die Zielgruppe moderat wachsend. Für 2016 und das laufende Jahr wird ebenfalls eine leichte Steigerung erwartet. Entscheidend für den Erfolg der deutschen Möbelindustrie wird weniger die Zielgruppenmenge sein als vielmehr, dem Importdruck standzuhalten. Importmöbel neigen dazu, preiswerter als einheimische zu sein. Neben dem Qualitätsversprechen „Made in Germany“ sind gutes Design, Innovationen, Multifunktionen und die Verwendung ökologischer Materialien mehr denn je angesagt.

Der Markt für Kinderbekleidung und -textilien geht zwar mit einem Gesamtumsatz von zirka 2,6 Mrd. Euro in 2016 (2,7 Mrd. Euro in 2015) weiter zurück, wird aber bunter und lebhafter, meldet der Bundesverband des Deutschen Texteinzelhandels (BTE). Rund 1.800 Unternehmen sind im Bereich Bekleidung und Textilien für Kinder von 0 bis 14 Jahren tätig. Sie haben durchschnittlich etwa 1,5 Prozent Umsatz gegenüber dem Vorjahr verloren, während der Bekleidungshandel insgesamt fast ein Umsatzpari erzielte. Insgesamt ist die Mode für Kinder mit Verzierungen, kräftigen Farben und Schmuck bei Mädchen sowie Anleihen an die Sportwelt bei den Jungs deutlich bunter geworden. Auch Vertriebswege werden vielfältiger. Insbesondere Second-Hand-Märkte, Tausch oder Kleidermiete gewinnen aufgrund des Nachhaltigkeitsgedanken der Eltern an Bedeutung. Trotz des wirtschaftlich schwierigen Umfelds stimmen amtliche Meldungen hinsichtlich deutlich verbesserter ökonomischer Bedingungen für Haushalte mit Kindern in 2017 den Fachhandel und Markenhersteller positiv.

Lego: Neuer Außendienstleiter DACH

Florian Karger wechselt innerhalb der Lego GmbH vom Bereich Operations in den Vertrieb: Ab Mitte August übernimmt er als Field Sales Director die Leitung des Außendienstes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In dieser Rolle folgt er auf Kristian Imhof, der zum 1. August als Country Manager Republic of South Africa & Sub-Sahara das Büro der Lego Gruppe in Roodepoort bei Johannesburg übernommen hat. 

Karger (36), der zuletzt den Bereich Planning & Business Intelligence leitete, startete seine Karriere bei der Lego GmbH bereits vor 10 Jahren. Nach verschiedenen Positionen und einer zweijährigen Station außerhalb der Lego Gruppe, kehrte er Ende 2012 als Senior Manager Demand Planning & Forecasting zurück und wurde 2014 zum Director Planning & Business Intelligence befördert.

 

Digitalisierung, Absatzstrukturen und Produktverantwortung strategisch wichtig – Thüringens Staatssekretär Georg Maier: „Spielen ist für Kinder eine Reise durch die Fantasie“ 

Die DVSI Jahrestagung fand 2017 in Altenburg statt.

Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie (DVSI) ist für die Zukunft gerüstet. „Die Strategie stimmt. Wir vertreten konsequent die Belange der Spielwaren im öffentlichen Leben und sorgen mit unseren Mitgliedern dafür, dass Kinder durch Spielen Fähigkeiten und Fertigkeiten für ihr späteres Leben lernen“, sagte DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil in der Mitgliederversammlung des Branchenverbandes am 6. Juli bei ASS Altenburger (Thüringen). Wichtige aktuelle Themen für den Verband sind Datenschutz, Digitalisierung, Absatzstrukturen, Produktverantwortung und alternative Materialien sowie die Sicherheit neuer Spielzeuge.

Führte souverän durch die Tagung: DVSI-Geschäftsführer Uli Brobeil

Auf der Agenda der vom DVSI-Geschäftsführer souverän geleiteten Tagung in der Spielkartenfabrik Altenburg standen der Bericht zur Verbandsentwicklung 2016/2017, der Finanz- und Kassenbericht, die Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung, die Nachwahl zum Engeren Vorstand sowie die Vorstellung der Ergebnisse zur Mitgliederbefragung 2017. Stefan Luther, Geschäftsführer von ASS Altenburger, begrüßte die DVSI-Mitglieder und skizzierte die Entstehung des 1832 als Altenburger Spielkartenfabrik gegründeten Unternehmens, das derzeit 180 Mitarbeiter beschäftigt, im vergangenen Jahr 30 Mio. € Umsatz erreichte und seit 2002 zur belgischen Cartamundi-Gruppe.

„Reise durch die Fantasie“

Als Gast konnte der DVSI den Thüringer Staatssekretär Georg Maier willkommen heißen. „Spielen ist für Kinder eine Reise durch die Fantasie“, sagte der SPD-Politiker vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und verwies damit „auf die hohe emotionale Bedeutung des Spielens“. Die Digitalisierung verändere alles, auch in der Spielwarenindustrie, konstatierte der Staatssekretär und lobte den Mittelstand: Dieser sei vielfach schon besser aufgestellt für die Zukunft als die Konzerne.

Bestnoten für DVS-Geschäftsstelle

Die Mitgliederbefragung ergab eine äußerst positive Bewertung der DVSI-Geschäftsstelle in Nürnberg. 98 Prozent der Befragten finden die Zusammenarbeit gut oder sehr gut, eine deutliche Steigerung gegenüber den Umfragen von 2013 (57 %) und 2015 (90 %). Die Zusammenarbeit wird mit der Note 1,6 bewertet. 70 Prozent der Befragten wirken bereits in den DVSI-Gremien mit. Relativ hohes Interesse besteht an mehrtätigen Branchenmeetings.

Felix Storck neu im engeren Vorstand

Zur Verabschiedung von Hermann Otten hatte sich der DVSI-Vorstand mit HSV-Schals ausstaffiert. Otten ist HSV-Fan und gemeinsam wollen der Vorstand und Hermann Otten sich das Spiel FC Bayern – HSV in der Allianz-Arena ansehen.

Nach dem altersbedingten Ausscheiden des langjährigen Vorstandsmitglieds Hermann Otten (Ravensburger Spieleverlag GmbH) aus dem Engeren DVSI-Vorstand wählte die Mitgliederversammlung Felix Stork (Simba Dickie Group) in das Führungsgremium des DVSI. Neben dem 32 Jahre alten Nürnberger sind Paul Heinz Bruder (Bruder Spielwaren GmbH & Co. KG), Frédéric Lehmann (Lego GmbH), Frank Schneider (rollytoys Franz Schneider GmbH & Co. KG) und Jörg Vallen (Busch GmbH & Co. KG) Mitglieder des Engeren Vorstands. Dem Gesamtvorstand gehören noch Christian Alsbaek (Goodbaby International), Daniel Barth (Steiff GmbH), Beate Becker (Heless GmbH), Ulrich Hirsch (Clementori GmbH), Dr. Rainer Noch (NOCH GmbH & Co. KG) und Sven Rathgeber (Rathgeber GmbH) an.

Wirtschaftlich steht die Interessenvertretung der wichtigsten Spielwarenhersteller auf einer gesunden Basis: Der Etat von 920 000 € Euro weist ein Vermögen und Kapital von jeweils 290 000 € aus. Die Vollmitglieder des DVSI entlasteten die Geschäftsführung und den Vorstand einstimmig. Auch die 2018 und 2019 greifende neue Beitragsordnung wurde genehmigt. Die nächsten Mitgliederversammlungen werden am 4./5. Juli 2018 und am 3./4. Juli 2019 jeweils in Nürnberg stattfinden.

Catherine van Reeth, Generaldirektorin von Toy Industries of Europe (TIE), informierte die DVSI-Mitglieder über neue Produktvorschriften und Regularien der EU zur Sicherheit von Spielzeug und darüber hinaus. Für das Gendermarketing der DVSI-Unternehmen war der Vortrag „Die Rosa-Hellblaue-Falle“ zu Rollenklischees im Familienalltag, auch in der Spielwaren-Szene, gedacht.

 

 

 

Die „digitale“ Zukunft nimmt Form an

Zur Jahrestagung luden Vedes und EK/servicegroup nach Leipzig, die am schnellsten wachsenden Großstadt Deutschlands, ein. Und diese hatte auch noch spektakuläre und total unterschiedliche Veranstaltungsorte zu bieten.

Am ersten Tag fanden die Jahresversammlungen der Verbände in dem aus Funk und Fernsehen bekannten Kunstkraftwerk statt – einer experimentellen Fabrik für zeitgenössische Kunst und Kultur sowie außergewöhnliches Design und Kommunikation.

Den Anfang machten die Kommanditisten der Spielzeug-Ring GmbH & Co. KG mit ihrer Gesellschafterversammlung. Geschäftsführerin Manon Motulsky gab wie immer einen kurzen Einblick in die Geschäftsentwicklung der Vereinigung und erläuterte die aktuellen Marktbedingungen. Im Anschluss wurden Geschäftsleitung und Beirat einstimmig für das Geschäftsjahr 2016 entlastet.

Mit Ablauf der Gesellschafterversammlung 2017 schied der Vorsitzende Thomas Stockklauser turnusgemäß aus dem Beirat aus. Er stellte sich zur Wiederwahl und wurde in seinem Amt bestätigt. Der dreiköpfige Beirat bleibt somit in seiner bisherigen Zusammensetzung bestehen:

Thomas Stockklauser, Reit im Winkel (Vorsitzender), Jürgen Möhnle, Nördlingen (stellvertretender Vorsitzender) und Birgit Nagel, Waldkirchen.

Beim Partnerprogramm am Nachmittag ging es entweder auf eine sportliche Bootstour, in den berühmten Leipziger Zoo oder auf einen künstlerischen Rundgang durch das Kunstkraftwerk.

Während sich die einen vergnügten oder sportlich betätigten, tagten die Vedes Mitglieder anlässlich ihrer diesjährigen Generalversammlung. Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig für das Geschäftsjahr 2016 entlastet und der Jahresabschluss 2016 sowie die Verwendung des Bilanzgewinnes verabschiedet. Außerdem stellten sich der Aufsichtsvorsitzende Rainer Wiedmann und sein Stellvertreter Bodo Meyer zur Wiederwahl. Beide wurden für eine weitere Amtszeit bestätigt.

Der fünfköpfige Aufsichtsrat der Vedes eG bleibt damit ebenfalls in seiner bisherigen Besetzung bestehen: Rainer Wiedmann, Backnang (Vorsitzender), Bodo Meyer, Georgsmarienhütte (stellvertretender Vorsitzender), Christiane Barth, Darmstadt, Hildegard Peppinghaus, Münster und Ralf Viehweg, Annaberg-Buchholz.

Rauschende Party im Leipziger „Da Capo“

Der krönende Abschluss des ersten Tages war eine rauschende Party im Da Capo – einer spektakulären Eventlocation mit Loft-Charme, die nostalgische Eleganz und Industriedesign auf einzigartige Weise verbindet. Zuerst konnten die Gäste eine beeindruckende Oldtimer-Sammlung bestaunen, bevor es dann in die außergewöhnliche Eventhalle ging, wo nach Dinner und Show bis weit nach Mitternacht getanzt wurde.

Am Mittwochvormittag versammelten sich alle Gäste zum Unternehmertag im Salles de

Pologne – einem der außergewöhnlichsten Barocksäle mitten im Zentrum Leipzigs, der nach 15-jährigem Leerstand denkmalgerecht saniert wurde und erst seit knapp drei Jahren wieder öffentlich zugänglich ist.

So stellt sich die Vedes die vernetzte Offline- und Onlinewelt vor

Unter dem Motto „Vernetze Welt – Der Handel im digitalen Wandel“ wurde das aktuell wohl wichtigste Thema im Einzelhandel in den Fokus gestellt: Die Digitalisierung und wie man ihr begegnet. Bevor allerdings Vedes Vorstand Achim Weniger die Moderation des Tages übernahm, verabschiedete sein Kollege Dr. Thomas Märtz eine wichtige Persönlichkeit der Spielwarenbranche in den Ruhestand: Mit einer persönlichen Laudatio dankte er Ravensburger-Geschäftsführer Hermann Otten für die vielen gemeinsamen Jahre und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt alles Gute. Parallel begrüßte er Ottens Nachfolgerin Susanne Knoche aufs Herzlichste und unterstrich seine Freude über die künftige Zusammenarbeit. Nach diesem emotionalen Höhepunkt übernahm Achim Weniger und empfing zwei hochkarätige Referenten, die mit Ihren Vorträgen wichtige Akzente und wertvolle Impulse setzten.

Zuerst zeigte Christin Krooß, Produktspezialistin Shopping in D/A/CH sowie Zentral- und Osteuropa bei Google Deutschland, wie sich mit Google die Frequenz im Geschäft steigern lässt. Danach erklärte Michael Gerling, Geschäftsführer EHI Retail Institute, wie der digitale Kunde den stationären Handel verändert. Beide waren sich einig, dass es für die Zukunftsfähigkeit entscheidend ist, den stationären Handel durch die bestmögliche Verknüpfung mit dem Online-Handel zu stärken und die Vorteile beider Vertriebskanäle optimal auszuspielen. Offline geht nicht mehr ohne online und umgekehrt.

Nach zwei ereignisreichen Tagen waren alle Gäste einstimmig der Meinung: „Es war eine sensationelle Zeit hier im Osten Deutschlands, die neben viel Information, Inspiration und Unterhaltung vor allem durch spektakuläre Veranstaltungsorte überzeugte und allen noch lange in Erinnerung bleiben wird!“